Festung Friedrichsort

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Siegelmarke der preußischen Festungsinspektion
Festung Christianspries 1653
Modell der Festung 1850
Gebäude 1860
Luftaufnahme der Festung 1910
Kasematten 1910
Unteroffiziers-Kantine der Festung 1910
Osttor der Festung 1935
Kasematten 1993

Die Festung Friedrichsort ist die einzige erhaltene Seefestung Deutschlands.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde durch König Christian IV. von Dänemark (gleichzeitig Herzog von Schleswig und Holstein) zum Schutz des Kieler Hafens gegen schwedische Angriffe die Festung Christianspries gebaut. 1643 wurde sie von den Schweden erobert, aber 1645 im Rahmen des Friedens von Brömsebro zurückgegeben. Nach Christians Tod im Jahre 1648 wurde Christianspries geschleift (zerstört). Christians Nachfolger Friedrich III. ließ auf dem Platz von Christianspries 1663 bis 16667 eine neue Festung anlegen und gab ihr den Namen Frederiksort (Friedrichsort).

Der Zweite Nordische Krieg (1655 bis 1660) zeigte jedoch die wichtige Bedeutung des Kieler Hafens. Friedrich III. Christians Nachfalger, ließ die Festung wieder aufbauen und weiter verstärken. Die nun Friedrichspries genannte Festung hatte jetzt sechs bis acht Meter hohe Haupwälle, 5 Bastionen, einen Wassergraben und vorgelagerte Erdwälle. Jedoch erwies sich der Bau als militärisch Bedeutungslos, die Anlage war kaum zu unterhalten. Den einzigen Angriff 1813 durch schwedische Truppen hatte die Festung nichts entgegenzusetzten.

Nach der Proklamation der provisorischen Regierung 1848 besetzte die Kieler Bürgerwehr die Festung unter Führung des späteren Industriellen Werner Siemens.

Mit der Verlegung der preußischen Marinestation nach Kiel (1865), kam die Festung wieder eine Bedeutung zu. Die Sicherung des Kriegshafens hatte höchste Priorität, dafür wurde die Festung völlig erneuert. Die Gebäude aus dänischer Zeit wurden durch langezogene Kasematten ersetzt, meterdicke Erdwälle bedeckten die Außenwände. Die Artilleriestellung schützte die Friedrichsorter Enge, ein Nadelöhr in der Förde, ohne jedoch jemals zum Einsatz zu kommen.

Nach dem 1. Weltkrieg wurden die Batterien geschleift, die Wälle teilweise abgetragen. Der 2. Weltkrieg brachte weitere Schäden durch Fliegerbomben. Ein Teil des Geländes wurde für industrielle Zwecke genutzt. Bis 2006 nutzte die Bundeswehr die Festung als Signalstelle.

Konzepte für eine Öffentliche Nutzung scheiterten bisher an Eigentumsverhältnissen, Nutzungsinteressen benachbarter Betriebe und der Altlastenproblematik.


2. Absatz: Dr. Dieter Wöhlk

Bilder: Archiv Pieper-Wöhlk

Foto Kasematte 1993: Wöhlk

Siegelmarke: veikkos.com

Quelle