Flatowturm

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Ansichtskarte 1965

Der Flatowturm im Potsdamer Stadtteil Babelsberg ist auf der Höhe des Babelsberges im Park Babelsberg gelegen. Das Gebäude besteht aus einem 46 Meter hoch aufragenden Backsteinturm mit Zinnen und einem seitlichen Anbau, einem oberen Wehrgang, vier Erkertürmchen und einem Spitzhelm.


Geschichte

Auf dem Hügelplateau des Babelsberges stand seit dem Jahr 1753 die holländische Wind- und Schneidemühle des Hofrates Rehnitz. Nachdem die Rehnitsche Mühle im Jahr 1848 einem Brand zum Opfer gefallen war, wurde in den Jahren von 1853 bis 1856 der bastionsartige Flatowturm – in Anlehnung an den Eschenheimer Torturm in Frankfurt am Main, inmitten eines Wasserreservoirs als Aussichtspunkt und Gästewohnung – erbaut.

Der Architekt des neogotischen Aussichtsturmes (auch Belvedere genannt) war Johann Heinrich Strack (1805–1880). Die Architektur des Turms stellt, wie auch bei der Gerichtslaube und dem Matrosenhaus, einen Bezug zum deutschen Mittelalter her. Die in der Vorderhalle eingebaute, reich figurierte Rundbogenpforte entstammte den Vorlagen aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.

Der Flatowturm erhielt seinen Namen von dem Gut Flatow, von dem das Ziegelmaterial kam. Weiter finanziert wurde der Bau auch aus den Einnahmen der westpreußischen Krongüter Flatow und Krojanke.

Später zum zeitweiligen Aufenthalt für Wilhelm I. bestimmt, war die Innenausstattung des Bauwerkes größtenteils auch seinen Ideen verpflichtet. Im Vorraum zum Turm ist noch die ehemalige Zugvorrichtung für die Brücke über den Wassergraben sichtbar. Auf der Bastion waren Kanonen aufgestellt, die bei der Niederschlagung des badischen Aufstandes auf der Festung Rastatt erbeutet wurden.

Der Flatowturm wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Die Restaurierungsarbeiten wurden erst im Jahr 1986 abgeschlossen.




Quelle: potsdam-wiki

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