Frührömisches Kastell

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Im Gallischen Krieg gegen die Germanen erreichten römische Truppen unter Gaius Iulius Caesar 55 v. Chr. den Rhein und errichteten zwischen Koblenz und Andernach einen ersten Rheinübergang. In Koblenz selbst reichen Siedlungsreste in der Nähe des heutigen Münzplatzes, an der Kastorkirche und am Kurfürstlichen Schloss bis ins ausgehende erste vorchristliche Jahrhundert zurück. Ein erstes Kastell wurde zur Zeit des Kaisers Augustus (27 v.–14 n. Chr.) am Zusammenfluss von Mosel und Rhein zur Sicherung der Rheinstraße Mainz–Köln–Xanten erbaut. Der erste Nachweis dieses frührömischen Kastells gelang im November 2008, als man bei Bauarbeiten zur Bundesgartenschau 2011 an der Kastorkirche einen antiken Graben entdeckte. Der vier Meter breite und heute immer noch 2,5 Meter tiefe Graben eines 100 × 100 Meter großen Kastells ist der fehlende Beweis für die frührömische Besiedlung von Koblenz, nach dem zuvor 150 Jahre lang vergebens im Bereich der Altstadt gesucht worden war. Koblenz zählt somit zu den ältesten Städten Deutschlands. Die Römer nannten ihre Ansiedlungen Castellum apud Confluentes, was so viel wie „Kastell bei den Zusammenfließenden“ (Rhenus fluv. et Mosella fluv.) bedeutet. Zu dieser Zeit siedelten hier die Treverer, die die gesamte Moselregion beherrschten. Seit etwa 85 n. Chr. gehörte der Ort zu der um diese Zeit unter Domitian eingerichteten römischen Provinz Germania superior, die aus dem obergermanischen Heeresbezirk (exercitus Germanicus superior) gebildet wurde.

Römische Brücken wurden über Rhein und Mosel errichtet. Eine rund 350 Meter lange Pfahlbrücke über den Rhein wurde im Jahre 49 n. Chr. zwischen dem heutigen Ehrenbreitstein und dem Koblenzer Rheinufer erbaut. Sie bestand aus etwa 650 bis 750 Eichenstämmen mit eisernen Spitzen, so genannten Pfahlschuhen, von denen 51 erhalten geblieben sind. Die Moselbrücke, 50 Meter neben der heutigen Balduinbrücke gelegen, wurde als Teil der römischen Rheintalstraße erbaut.

In spätflavischer, spätestens in frühtrajanischer Zeit, also kurz vor oder um das Jahr 100 n. Chr., wurde auf der rechten Rheinseite auf dem Gebiet des heutigen Koblenz-Niederberg das Kastell Niederberg für Auxiliartruppen zum Schutz des Obergermanischen Limes errichtet. Die römischen Truppen wurden damit von Koblenz auf die rechte Rheinseite verlegt. Das Kastell existierte, bis um 259/260 n. Chr. das rechtsrheinische Gebiet in der Folge der fränkischen Offensive von den Römern geräumt wurde.



Text: Wikipedia

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