Frankenberg/Sachsen

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Frankenberg/Sa. ist eine Kleinstadt im Landkreis Mittelsachsen an der Zschopau.

Reklamemarken und Siegelmarken

Katalog der Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Frankenberg.

M. Steiner & Sohn

Schloss Sachsenburg

Wilhelm Heinrich Uhland

Sonstige

Altenhain (Frankenberg)

Dittersbach (Frankenberg)

Neudörfchen (Frankenberg)

Langenstriegis

Sachsenburg (Frankenberg)

Geschichte

Besiedlung

Frankenberg wurde in der Mitte des zwölften Jahrhunderts von Siedlern aus Franken gegründet. Das genaue Jahr der Gründung des ehemaligen Waldhufendorfes ist nicht bekannt. Der erste urkundliche Nachweis für die Siedlung stammt aus dem Jahr 1206, in der ein Henricus de Frankenberc genannt wird.[7] Das vielfach genannte Jahr der Entstehung 1188 ist eine willkürliche Annahme ohne historischen Bezug. Max Kästner vermutet die Entstehung von Frankenberg um 1175.[8] Frankenberg gehörte zum Herrschaftsbereich der dem Kloster Hersfeld (Hessen) zustehenden Burgwarde Döbeln und Hwoznie.[9] Frankenberg um 1650

Urkundlich belegte Namensformen

1206: Henricus de Frankenberc

1214: Vrankenberch

1282: Frankenberg

1311: Vrankinberc

1427: Franckinberg

1555: Frankenbergk

1791: Franckenberg[10]

Der Name weist auf einen von Franken bewohnten Berg hin.[11]

Weitere Entwicklung

Die Herrschaft mit Burg Sachsenburg und der Stadt Frankenberg ging im Jahre 1232 in den Besitz der Wettiner über, nachdem Markgraf Heinrich der Erlauchte die Herrschaft der Herren von Mildenstein im Zusammenhang mit dem Mildensteiner Zehntenstreit zerschlagen ließ.

1368 erwarben die Herren von Schönberg die Herrschaft, zugleich mit der Sachsenburg, die sie um 1480 zum spätgotischen Schloss ausbauen ließen. Die Reformation wurde in Frankenberg im Jahr 1539 eingeführt. Unter Caspar von Schönberg wurde im Jahr 1553 das Rittergut Frankenberg, auch „Neubau“ genannt,[12] errichtet. Es ist heute das älteste Gebäude der Stadt und beherbergt das Stadtmuseum.[13][14] Nach dem Tod der Söhne von Caspar von Schönberg wurde die Herrschaft unter zwei Neffen geteilt. Die Nachkommen der Familie von Schönberg konnten die Herrschaft Sachsenburg mit der Stadt Frankenberg nur bis 1610 in Besitz halten. Im Januar 1610 kaufte der Kurfürst Johann Georg I. das Rittergut Frankenberg auf, im März 1610 auch die schwer verschuldete Herrschaft Sachsenburg, samt Untertanen. Im Jahr 1633 wurden beide zum „Amt Frankenberg-Sachsenburg“ vereinigt, dessen Hauptort die Stadt Frankenberg war.[15][16] Die Grundherrschaft über Frankenberg lag beim Rat der Stadt.

Die Stadt Frankenberg war bis 1856 der Hauptort des kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amts Frankenberg-Sachsenburg[17] und zwischen 1856 und 1875 der Hauptort des Gerichtsamts Frankenberg. Ab 1875 gehörte die Stadt Frankenberg zur Amtshauptmannschaft Flöha.[18]

Dominierende Erwerbszweige in Frankenberg waren seit der frühen Neuzeit die Weberei und verwandte Textilgewerbe. So gab es neben den Leinewebereien (später Baumwollwebereien) auch Zeug- und Tuchmacher, später Kattundruckereien, Färbereien und Bleichereien. Daraus entstand im 19. Jahrhundert eine umfangreiche Textilindustrie. Mit der Eröffnung der Bahnstrecke Roßwein–Niederwiesa erhielt Frankenberg am 1. März 1869 einen Bahnhof.

Weil die beiden Weltkriege des 20. Jahrhunderts keine wesentlichen Zerstörungen in Frankenberg anrichteten, bietet die Bebauung rund um den historischen Ortskern, den großen Marktplatz vor dem Rathaus, interessante Einblicke in die Geschichte der Stadt zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert:

Alte Kantorei – in diesem auf historischen Grundmauern stehenden Gebäude unmittelbar neben der Aegidien-Kirche (Erstbau 1517) befindet sich seit 1994 das Stadtarchiv,

Webermeisterhaus – (ursprüngliches Gebäude aus dem Jahr 1540, 1889 wieder errichtet) – ist das 1. Webermeister- und Schauhaus der Leineweberinnung, die damals 800 Innungsmitglieder zählte.

Kursächsische Postmeilensäule: Sie ist die Nachbildung (ohne Sockel) der Distanzsäule aus dem Jahre 1725 vom Markt (das Original wird im Heimatmuseum gezeigt) und trägt originalgetreue Inschriften, z. B. nach „Dreßden 13 St.“ (Entfernungsmaß: 1 Stunde/St. = 4,531 km).

Altes Amtshaus – das 2008 an einer Ecke des Marktes eröffnete italienische Jugendmodegeschäft befindet sich in einem 1833 als Hauptschulgebäude und Gerichtsnebenstelle errichteten Haus. Hier produzierte von 1852 bis 1945 die Zigarrenfabrik von H. E. Wacker (Produktionsbeginn 1842).

Offizin C. G. Roßberg – in der Druckerei von Roßberg wurde mittels einer hölzernen Druckpresse am 11. Oktober 1845 die erste Zeitung der Welt auf dem von Friedrich Gottlob Keller erfundenen Holzschliffpapier gedruckt.

Unmittelbar in einer angrenzenden Straße befindet sich ein Anspännergut – eins von sechs Gütern, die in der Gründerzeit von Frankenberg rund um die Ortsmitte entstanden. Dieses Gebäude hier ist das letzte erhaltene, das nach zwei Stadtbränden (1712, 1788) originalgetreu wieder aufgebaut wurde. 1913 eröffnete das Kaufhaus Schocken eine Filiale in der Innenstadt.

In der jüngeren Geschichte wurde Frankenberg durch die Nutzfahrzeuge der Marke Framo (Frankenberger Motorenwerke) bekannt, die hier zwischen 1923 und 1933 produziert wurden. Danach kam es zur Verlagerung der Produktion nach Hainichen. Ab 1957 nannte sich der Betrieb VEB Barkas-Werke, da es Streitigkeiten wegen der Marke Framo gab. Wegen der völligen Umstellung der Fahrzeugkonstruktion von Gemischtbauweise (Holz mit Blechbeplankung) auf selbsttragende Ganzmetall-Karosserie erfolgte der Aufbau dieser Fertigung in Chemnitz, vorher kam es zur Zusammenlegung der Betriebe Barkas Hainichen mit dem Motorenwerk und dem Fahrzeugwerk Karl-Marx-Stadt. Dazu wurde die Leitung des Betriebes von Hainichen nach Karl-Marx-Stadt verlegt. Dort begann 1960 die Fertigung der Karosserien und wurde ab 1986 schrittweise in das ab 1965 zu Barkas gehörende Werk nach Frankenberg verlagert.

Die Endmontage aller Barkas-Fahrzeuge erfolgte von 1933 bis 1991, als am 10. April der letzte B 1000-1 vom Band lief, in Hainichen.

Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Stadt Frankenberg/Sa. zum Kreis Hainichen im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer Landkreis Hainichen fortgeführt wurde und 1994 im Landkreis Mittweida bzw. im Jahr 2008 im Landkreis Mittelsachsen aufging.

Garnison

Zwischen 1913 und 1916 wurde Frankenberg außerdem zu einer Garnisonstadt: auf einem größeren Areal nordöstlich des Stadtkernes und jenseits der Eisenbahnlinie entstanden Kasernengebäude für die Sächsische Armee. Im Zuge der vom NS-Regime betriebenen Wiederaufrüstung wurden in den 1930er Jahren weitere Gebäude hinzugefügt und die Kaserne nunmehr von der Wehrmacht genutzt.

Zwischen 1945 und 1956 gab es keine militärische Nutzung des Komplexes. Nach Gründung der NVA der DDR befanden sich wechselnde Einheiten in dieser Kaserne, zuletzt das Artillerieregiment 7 und die Geschosswerferabteilung 7 der 7. Panzerdivision.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands nutzt seit 3. Oktober 1991 die Bundeswehr die Kaserne, in der seither der Stab und die Stabskompanie der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ stationiert sind. Am 3. November 1992 erhielt sie den Namen Wettiner Kaserne. Folgende weitere Bundeswehreinheiten befinden sich hier ( Stand September 2017):

das Sanitätsversorgungszentrum Frankenberg,

die Sanitätsstaffel Einsatz Frankenberg,

die Ausbildungs- / Unterstützungskompanie Panzergrenadierbataillon 371

die Sportfördergruppe der Bundeswehr Frankenberg.

Am 19. Juli 2021 wurde der Kleinstadt auf ihren Antrag zur Würdigung hier gelebter militärischer Tradition und besonderer Verbundenheit ihrer Bürger mit der Bundeswehr durch das Sächsische Innenministerium die Berechtigung verliehen, als „sonstige Bezeichnung“ nach Sächsischer Gemeindeordnung[19] den Namen „Garnisonsstadt“ auf amtlichen Schreiben und im Ortseingangsschild zu führen.[20][21] Aktuell dienen 900 Soldatinnen und Soldaten in Frankenberg.


Text: Wikipedia

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