Frauenkirche (Görlitz)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Ansichtskarte der Frauenkirche (1900)

Die Frauenkirche ist eine dreischiffige Hallenkirche im spätgotischen Stil. Die Kirche lag einst vor den Toren der Stadt Görlitz. Mittlerweile befindet sie sich jedoch inmitten des Zentrums und prägt das Bild der Innenstadt. Im Herbst 1989 war sie der Ausgangspunkt der Friedensgebete in der Stadt.


Geschichte

Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts befand sich außerhalb der Stadtmauern am Weg zum Frauentor eine Kirche – die Kirche Unsrer Lieben Frauen. Sie war vermutlich ein hölzerner Bau und wurde im März 1431 niedergelegt, um den Hussitenheer keine Möglichkeit zu bieten sich festsetzen zu können. Etwa zehn Jahre später kamen die ersten Pläne für einen massiven Neubau der Kirche auf. Die Grundsteinlegung für den Neubau fand am 7. Mai 1459 und die Weihe am 29. Mai 1473 noch vor der Fertigstellung statt. Während der spätgotischen Stilperiode entstand die Kirche in ihrem heutigen Erscheinungsbild, abgesehen vom oberen Teil des westlichen Glockenturmes. Im Innern verweist das Brüstungsgeländer der Orgelbühne noch auf die gotische Schaffensphase. Im Jahr 1696 wurde dann der bereits 32½ Ellen hohe Westturm nochmals um 10½ Ellen erhöht und ein 40 Ellen hohes Holzwerk aufgesetzt. 1735 wurde die barocke Turmhaube mit Blech belegt.

Bis 1870 taucht die Kirche nur selten in der Stadtgeschichte auf. Erst mit der Ausdehnung der Stadt in Richtung des Bahnhofs gewinnt die Kirche an Bedeutung. Zwischen 1869 und 1871 wurde sie erneuert und erfreute sich danach allsonntäglich einem größeren Zustrom. Im Jahr 1927 wurde die Kirche neu verputzt. Bei der letzten Sanierung der Kirche zwischen 2001 und 2011 verschwanden auch die Bruchsteinwände hinter einem weißen Putz.

Die Bronzeglocken der Kirche wurden während des Ersten Weltkrieges eingeschmolzen. Sie wurden nach dem Krieg durch drei Gussstahlglocken, die auf den Akkord eis-e-g abgestimmt sind, ersetzt. Die Glockenweihe fand Anfang der 1920er Jahre statt. Auf den Glocken sind folgende Psalme zu lesen; große Glocke: „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu Dir.“ (Psalm 130), mittlere Glocke: „Dennoch bleibe ich stets an Dir.“ (Psalm 73, 32) und kleine Glocke: „Freuet euch in den Herrn allewege.“ (Phil.4,4). Seit 1930 werden die Glocken durch ein elektrisches Läutewerk geschwungen.

Auf der Ostseite des Mittelschiffes befindet sich die Orgel. Diese Orgel hat 34 Register und besitzt als 2300 Pfeifen. Sie wurde von 1976 bis 1977 von der Firma Schuster aus Zittau gebaut. Den Orgelprospekt gestaltete der Tischlermeister Püschner aus Görlitz. Die neue Orgel ersetzte die schwalbennestartig hängende, spätgotische Orgel.



Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.