Fried Lübbecke (Wohnung)

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Fried Lübbecke (* 3. Juli 1883 in Wittenberge; † 25. Oktober 1965 in Bad Homburg vor der Höhe) war ein deutscher Kunsthistoriker.


Leben

Lübbecke war der Sohn eines Bahnbeamten. Nach zahlreichen Wohnsitz- und Schulwechseln in der Jugend erwarb er 1897 den Einjährigenabschluss am Christianeum in Altona und fuhr anschließend auf einem Fischdampfer zur See. Nach kurzer Zeit bezog er jedoch wieder das Gymnasium und legte 1904 die Reifeprüfung in Stade ab. Er studierte Religionswissenschaft und Kunstgeschichte in Tübingen, München und Bonn, wo er 1908 er mit einer Dissertation über Die gotische Kölner Plastik promovierte. 1909 heiratete er die in Bonn geborene Pianistin Emma Job (1888–1982). Nach einer Zeit als Zeichenlehrer an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau zog er 1911 berufsbedingt nach Frankfurt am Main, wo er unter anderem als Journalist, Buchautor und Direktor der Kunstmesse arbeitete. 1922 gründete er den Bund tätiger Altstadtfreunde, der sich die Erhaltung und Sanierung der Frankfurter Altstadt zur Aufgabe machte. Lübbecke förderte unter anderem die Arbeit an dem Altstadtmodell der Brüder Treuner und veranlasste die Freilegung der Ratgeb-Fresken im Karmeliterkloster. Von 1916 bis zur Zerstörung der Altstadt am 22. März 1944 bewohnte er das klassizistische Haus Schöne Aussicht 16, in dem vorher unter anderem Arthur Schopenhauer und Tycho Mommsen gelebt hatten.

Nach der Zerstörung seines Lebenswerkes zog er nach Bad Homburg und verfasste zahlreiche Bücher über die untergegangene Frankfurter Altstadt, darunter (mit Georg Hartmann) den Bildband Alt Frankfurt – ein Vermächtnis (1950), die topographische Beschreibung Das Antlitz der Stadt (1952) und die Monographie über Das Palais Thurn und Taxis zu Frankfurt am Main (1955). Noch 1944 war Lübbecke von der Stadt beauftragt worden, die Niederlegung stadtgeschichtlich oder sonstwie wertvoller Bauten zu verhüten. Nach Kriegsende wurde er der Stadtkanzlei zugeteilt, um den Wiederaufbau der Paulskirche und die Jahrhundertfeier der Frankfurter Nationalversammlung vorzubereiten. Lübbecke trat für die teilweise Restaurierung der Altstadt ein, was ihn in Konflikt mit den Wiederaufbauplänen der Stadt brachte. Deshalb trat er im Oktober 1947 auf eigenen Wunsch in den vorzeitigen Ruhestand. Er blieb bis zu seinem Tode 1965 Vorsitzender des Altstadtbundes und Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof in Bad Homburg.


Adresse: Schöne Aussicht 16, Frankfurt/Main



Text: Wikipedia

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