Friederike von Papenburg

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Friederike von Papenburg

Allgemeines

Die originaltreue Nachbildung des Schiffes, der Friederike von Papenburg, wurde im Jahre 1989 in der Meyer Werft GmbH & Co. KG, ebenfalls in Papenburg, fertig gestellt. Per Laster wurde sie dann im selben Jahr vor das Rathaus verfrachtet, wo sie dort mit Hilfe eines Krans in den Hauptkanal (Hauptkanal rechts 68-69) nieder gelassen wurde. Die Friederike dient heutzutage als Museumsschiff und ist mit ihren anderen Tochterschiffen in Papenburg Teil des Schifffahrts-Freilichtmuseums.

Vorgeschichte

Als die Stadt Papenburg 1636 zunächst als Fehnkolonie von Dietrich von Velen in einem Moor gegründet worden war, zogen viele Siedler in das Moorgebiet, um dort zu arbeiten. Sie wurden von der Steuer- und Militärpflicht befreit, sofern sie dazu bereit waren eine sieben Meter tiefe Schicht, bestehend aus Torf, auszugraben und somit Kanäle für die Stadt zu schaffen. Diese Kanäle waren damals die Grundlage, um überhaupt erst mit dem Warenhandel per Schiff zu beginnen. Dietrich von Velen hatte damals die Idee diese Kanäle mit der Ems zu verknüpfen, um eine direkte Verbindung mit der Nordsee einzugehen und somit an den Welthandel anzuknüpfen. Mit diesen Gedanken wurden die ersten Schiffe in den 23 Holzschiffwerften errichtet. Unter anderem die Friederike (Brigg), die Margaretha (Kuff), die Gesine (Schmack), die Thekla (Tjalk), die Anna (Spitzmutte) und die Katharina (Schoner) von Papenburg wurden als Originalnachbauten in den Kanälen Papenburgs niedergelassen, um das Wahrzeichen und die Bedeutung der Stadt zu erhalten.

Details

Die damals neu gebaute Brigg wurde im 20. Jahrhundert von Friederike (Voller Name: Friederike Luise Thyra Victoria Margarita Sophia Olga Cecilia Isabella Christa) von Hannover zur Friederike von Papenburg getauft. Friederike von Hannover war Prinzessin Hannovers, und von 1947 bis 1964 Königin von Griechenland. Nach dieser "Taufe" musste die Friederike drei Schiffsfahrten, vor allem aber Handelsfahrten überstehen, die sich jeweils über mehrere Monate oder Jahre erstreckten. Dieses Ritual war damals üblich, da ein Schiff ansonsten nicht als Schiff bezeichnet werden durfte. Die echte Friederike von Papenburg verschwand während einer Handelsfahrt. Vermutungen zufolge wurde sie während eines Sturmes erfasst, traf auf ein Hindernis und zerbrach aufgrund seines hölzernen Baus. Teile des Schiffs wurden bis heute nicht gefunden.

Aufbau und Besatzung

Die Friederike von Papenburg ist eine hölzerne Brigg mit zweimastigen Rahsegeln, das heißt mit rechteckigen oder trapezförmigen Segeln, aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Eine Brigg diente damals hauptsächlich als Handelsschiff auf allen Weltmeeren, manchmal auch als Kriegsbrigg, die mit mehreren Geschützen für Seeschlachten gewappnet waren. Die hölzerne Brigg Friederike von Papenburg jedoch diente damals nur als Handelsschiff und verfrachtete Massen-Stückgüter aller Art im Umkreis des Emslandes und auch viel weiter darüber hinaus. Die Länge der Brigg Friederike betrug 38,28 Meter, die Breite 13,20 Meter, während die Höhe 25,08 Meter und der Tiefgang des Schiffes 2,23 Meter miss. Sie konnte eine sehr hohe Last, nämlich maximal etwa 225 Tonnen lagern und ihre Segelfläche umfasste 29 Segel. Die Besatzung der Friederike bestand aus mindestens 12 und maximal 15 Männern, die für die Führung des Schiffes und für die Verlagerung der Waren verantwortlich waren. Da es nicht als Personenbeförderung diente und die Besatzung nur aus Wenigen bestand, war es nicht nötig an den Seiten des Schiffes mehrere Rettungsboote anzubringen, sodass beschlossen wurde, dass es nur ein Rettungsboot am Heck, also dem hinteren Teil des Schiffes, geben soll.

Die Friederike von Papenburg – Heute

Die Friederike von Papenburg, sowie alle anderen Schiffe in den Kanälen Papenburgs, sind aufgrund der Nachbauten und des nicht mehr vorhandenen Schiffhandels im Emsland außer Betrieb. Auf der Friederike können sich Paare trauen lassen. Außerdem ist sie mit den anderen Schiffen Teil des Schifffahrts-Freilichtmuseums und kann jederzeit von Touristen betreten werden.