Güterfelde

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Ortsführer

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


In sehr früher Zeit, ehe die Erwerbung des Teltows um das Jahr 1232 durch askanischen Städtegründer Johann I. und Otto III. erfolget, scheint ein keilförmiges Stück Land von der Nutheniederung aus – südlich Potsdam – durch die Tempelritter von den Slawen erobert worden zu sein. Sichere Spuren des ehemaligen Besitzers finden wir in Tempelhof.

Dass das Vordringen dieser Glaubensritter von der Nuthe aus geschah, folgert man unter anderem daraus, weil Drewitz, Ahrensdorf, Heinersdorf und andere Orte schon frühzeitig Erwähnung finden. Mit den angeführten Dörfern erscheint Gütergotz ebenfalls im Jahre 1258 in einem Dokument, als die Lehniner Mönche den Ort übereignet erhielte.

Bis um 1375 – als Kaiser Karl IV. das nach ihm benannte Landbuch anlegen ließ, mit dem er auch in der Sieges- Allee in Berlin abgebildet ist,- die Geschichte über unser Dorf. Neben der Hufengröße und anderen Angaben wird gesagt, dass die Mönche von Lehnin die Pachtverträge erhalten, die Bede – ein vom Landesherrn erbetene Steuer – aber dem Markgrafen zustehe. Als der Magdeburger Erzbischof mit den Lehniner Herren in Fehde lag, „ pochten“ seine Gesellen wie auch die Quitzowschen Streifzügler nach damaligem Kriegsrecht den Ort aus. „Juttergatz“ kam nach der Reformation, Kloster Lehnin aufgeteilt wurde, an den Kurfürsten Joachim II. der es dem Amten Mühlenhof in Berlin unterstellte. Der Berliner Bürgermeister Döring erhielt 1567 das Dorf zur Nutznießung übereignet und einem Verwandten wurde 1598 erlaubt, Bauern- und Kossäten aufzukaufen, worin die ersten Anfänge einer Gutsbildung zu suchen sind.

Die Bewohner hatten im Dreißigjährigen Kriege durch die Pest und durch Plünderungen schwer zu leiden, so dass der größte Teil das Ende der Wirren nicht überlebte. Nach dem Tode des letzten Döring – 1700 – ging das Gut an die Familie Bär über, doch erwarb es Friedrich Wilhelm I. im Jahre 1721, um es zum Amte Potsdam zu legen. Um 1800 finden wir den Lotteriedirektor Grothe – der 1806 flüchtig wurde – als Gutsherrn, dann von 1830 bis 1868 den damaligen Landrat des Kreises Teltow, Leopold Albrecht, und von diesem Jahre ab den Kriegsminister v. Roon. Kurze Zeit war der bekannte Bankier von Bleichröder Besitzer des ausgedehnten Gutes, der es schon in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts an die Stadt Berlin veräußerte, die hier ein Heim für Genesende schuf.

Nach älteren Schriftstellern wird er Name des Dorfes mit dem slawischen Götzen „Jutribog“ in Zusammenhang gebracht. Von einem Tempel wissen wir nichts, doch ist uns die prächtige Quadersteinkirche erhalten geblieben, die, wenn auch verjüngt, uns noch heute die sorgfältige Bauweise askanischer Kolonisten zeigt.

Einwohnerzahl 1925:377 männl, 432 weibl. Anbaufläche : 784 ha Eisenbahnstation : Drewitz, Vorortstrecke Charlottenburg – Rehbrücke – Beelitz Heilstätten Postanschrift : Teltow

Gutsbezirk Gütergotz: Einwohnerzahl 1925:148 männl. 131 weibl. Anbaufläche : 689 ha

Quelle: Adressbuch Teltow 1927