Gallun

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Geschichte

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Gallun

Das alte Gallun, das einer slawischen Siedlung zu entstammen scheint, liegt noch heute auf einer kleinen Insel inmitten der Niederung, die sich vom Nordzipfel des Motzener Sees zur Notteniederung erstreckt. Diese von Natur aus gesicherte Lage wird auch der Grund einer frühzeitigen Besiedelung gewesen sein.

Erst zur Herrschaft Zossen gehörig, kam Gallun 1490 nach dem Aussterben der Torgaus in märkischen Besitz. Einige Anteile erhielten die Brüder Glaubitz vom Kurfürsten Johann; später fanden sie sich in den Händen derer von Thümen – Waltersdorf. Auch die Familie von Enderlein auf Miersdorf hatte einen Rittersitz in Gallun.

1610 wird in einem amtlichen Bericht angeben, dass die unmündigen Thümen Inhaber von 2 Rittersitzen zu Waltersdorf und Gallun seien. Laut Schoßkataster vom Jahre 1624 hatte die Feldmark außer den freien Ritterhufen 20 abgabepflichtige bäuerliche Hufen, deren Bewirtschaftung 7 Hüfner und 2 Kossäten oblag. Nach dem Großen Kriege gehörte das Dorf dem Rittmeister von Thümen; nur 2 Hüfner hatten sich während der schweren Zeit halten können.

Als 1680 zu einer Versteigerung des Gutes geschritten werden musste, erwarb es der Große Kurfürst, gab es aber bald darauf an Joachim Ernst von Schlabrendorf weiter, der ihm dafür das von ihm begehrte Kleinglienicke überließ. 1703 ist der Generalproviantkommissar Kiesewieter Besitzer, und 1716 – nachdem es in den Händen von Münchow war – kaufte Friedrich Wilhelm I. den einen Gutsanteil nebst dem Dorfe Kallinchen, die der Herrschaft Wusterhausen zugeführt wurden. Der andere Anteil, ein altes Schlabrendorfsches Lehngut, verblieb noch lange im Besitz dieser Familie.

Um das Jahr 1800 ist ein Mitglied der Familie Romanus – dessen Familie Eichwalde viel verdankt – Pachtinhaber. Zur Zeit der Franzosenherrschaft musste Gallun in Erbpacht gegeben werden, wodurch die Geheimrätin von Lamprecht in den Besitz des Gutes kam. Gleichzeitig fielen auch die Frondienste der Bauern und Kossäten fort, die durch Zinszahlung abgelöst wurden.

Einwohnerzahl 1925: männl. : 168, weibl. : 173

Quelle: Adressbuch Teltow 1927