Gaststätte "Deutsches Haus" (Töpchin)

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Gaststätte "Deutsches Haus"

In der Märkischen Straße, gegenüber der Grundschule Töpchin befand sich die Gaststätte "Deutsches Haus". Diese Gaststätte hat eine sehr geschichtsträchtige Vergangenheit.

Bekannt wurde sie unter dem Namen "Zum Deutschen Kaiser" Wirt und Besitzer war Herr Piesnack. Dieses Gebäude hatte den größten Saal im Ort und alle Ereignisse wie Theateraufführungen, Bälle und Konzerte fanden in dieser Örtlichkeit statt. So auch den Kaisers Geburtstag (1895) und 1901 die Einweihung der neuen Schule.

Aus nicht bekannten Gründen verkaufte Herr Piesnack den gesamten Saal an das Bahnhofshotel in Königs Wusterhausen und baute bei sich einen kleineren Saal an. Am Bahnhofshotel wurde der Saal im Original wieder aufgebaut und steht heute noch.

Später verkaufte Herr Piesnack seine Gaststätte an einen Herrn August Sell und weil Deutschland keinen Kaiser mehr hatte, wurde die Gaststätte einfach in "Deutsches Haus" umgetauft.

Mit Tanz, Theater und vielen anderen Veranstaltungen ging der Gaststättenbetrieb auf sehr hohem Niveau weiter.

1938 fand nochmals ein Besitzwechsel statt und Herr Marter führte den Betrieb mit seiner Frau.

1939, mit Beginn des 2. Weltkrieges wurde der Veranstaltungsbetrieb weitgehend eingestellt. Nach dem Krieg wurden wieder Tanzveranstaltungen durchgeführt, man zischte sehr gern eine Molle zum Korn, das Speisenangebot war wahlweise eine Bockwurst oder ein Rollmops.

Der Betrieb wurde bei steigenden gastronomischen Angeboten, zur Freude der Töpchiner weitergeführt. 1970 verkaufte die Familie Marter ihre Gaststätte an den Konsum Königs Wusterhausen. Schon 1971 eröffnete der Konsum in diesem Haus eine große Lebensmittelverkaufstelle, welche bis 1994 die Versorgung der Töpchiner sicherstellte.

Nun liegt der Besitz in Privathand und wartet auf seine Wiederbelebung.


Quellen:

Frau Ilse Schmidt, Töpchin

Siegfried Hannig, Ortschronist von Töpchin

Adresse: 15749 Töpchin, Märkische Straße 5