Gaswerk Lichterfelde

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Siegelmarke des Gaswerks

Für die 1865 gegründete Villenkolonie Lichterfelde wurde 1868 in der Krahmerstraße ein kleines Gaswerk in Betrieb genommen. Aber schon 1878 wurde es von einem größeren Werk abgelöst, das sich zwischen Ostpreußendamm / Goethestraße und Giesensdorfer Straße befand.

Der Entwurf der Anlage stammte von F. und A. Aird (London), finanzier wurde es vom Gründer der Villenkolonie Carsten. Schon 1883 verkaufte man das Werk an den Unternehmer Bauendahl. Im gleichen Jahr entstand auch das heute noch bestehende Wohn- und Kontorgebäude. Vier Jahre später wurde der Betrieb von der "Lichterfelder Gas-, Wasser- und Terrain-Actien-Gesellschaft" übernommen, aber schon 1891 an die englische "Imperial Continental-Gas-Association" verkauft.

Im Jahre 1897 entstand das heute noch vorhandene Magazingebäude. Es brannte im 2. Weltkrieg aus, erhielt aber 1950 eine neues Dach und wird noch heute von der GASAG genutzt.

Im Jahre 1905 wurde Lichterfelde an die Ferngasversorgung aus Mariendorf angeschlossen. Das Lichterfelder Werk hatte nur noch die Funktion einer Übernahme- und Verteilerstation. Bei Kriegsbeginn 1939 wurde im ehemaligen Wasserbassin ein Bunker eingebaut. Das Produktionsgebäude brannte später aus, wurde nach dem Krieg abgerissen und von der GASAG durch ein kleines Gebäude ersetzt.

Neben dem schon erwähnten Magazingebäude ist noch ein Erdwall um das ehemalige Wasserbassin erhalten. Im Wohn- und Kontorgebäude zog 1959 ein Gewerbebetrieb ein. Seit 1975 nutzt ein Seniorenclub das Haus.

Die verbliebene Betriebsstelle in der Goethestraße, die für die Reparatur und Wartung der Gaslaternen zuständig war, wurde am 29.2.2000 geschlossen.


Adresse: Ostpreußendamm 52, Lichterfelde


Lit.: Spath, Christian und Hans Stimmann: Die Bauwerke der Berliner Gasversorgung. Das ehemalige Gaswerk Lichterfelde. Gutachten für den Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz (Landeskonservator). Berlin 1984.


Quelle