Gebrüder Metz

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Der Postkartenverlag Gebrüder Metz oder meist abgekürzt Gebr. Metz in Tübingen war ein 1828 gegründetes Unternehmen, das Postkarten mit überregionalen Motiven herstellte und vertrieb. In neuerer Zeit wurden auch Bücher (speziell Bildbände und Führer) verlegt. Zeitweise war der Verlag einer der größten Herausgeber dieser Materialien in ganz Deutschland.

Reklamemarke

Geschichte

Produkte

Die Firma brachte Bildbände, Prospekte, Reklamemarken, Führer und viele Ansichtskarten heraus. Die frühen Metzkarten wurden von den Druckerei Garte und der Notendruckerei C. G. Röder in Leipzig hergestellt. Ab 1890 wuchs der Bedarf für Postkarten enorm, und die Gebrüder Heinrich und Gustav Metz in Tübingen begannen nach der Übernahme des väterlichen Betriebs im Jahr 1896 mit der Herstellung von eigenen Postkarten.

Das Sortiment umfasste vor allem Ansichtskarten von Städten, Klöstern, Schlössern, Burgen, Straßenzügen, aber auch einzelnen Gebäuden wie Hotels, Gaststätten, Postgebäuden, Bahnhöfen. Darüber hinaus gab es Porträts und Aufnahmen von Trachten und Kostümen sowie von Festen, Ausstellungen, Ereignissen und Katastrophen.

Fotografie, Retouche und Grafik

Die Firma beschäftigte auf Postkartenmotive spezialisierte Fotografen, die nach genau festgelegten Routen Europa bereisten. Sie besaß sogar eine an eine Feuerwehrleiter erinnernde Drehleiter, um die besten Perspektiven zu ermöglichen.

Die Karten geben die Wirklichkeit meistens nicht gänzlich unverfälscht wieder, denn Metz machte von der Möglichkeit der Retusche und Collage intensiven Gebrauch. Die Ansichten der Realität wurden zumeist künstlerisch bearbeitet, verfremdet und ästhetisiert. Aufwändig verzierte Passepartouts betteten die Erinnerungsbilder in märchenhafte Rahmen, von Hand kolorierte Mondscheinszenen zeigten das jeweilige Stadtbild in unwirklichem Licht.

Zweigstelle in Basel

Der Tübinger Kunstverlag hat 1897 in der Clarastrasse 25 in Basel eine Zweigstelle eröffnet, die von Gustav Metz geleitet wurde. Bereits um 1897 lässt sich die erste Lithokarte von Metz in Basel belegen. Da die Räumlichkeiten schon bald zu knapp wurden, zog die Firma 1898 in die Reichensteinerstrasse 18, wo Gustav Metz in den Hinterhofräumlichkeiten einen Ansichtskarten- und Postkartenverlag einrichtete. Die Firma produzierte die Karten nicht selbst, sondern bezog sie meist aus Tübingen und betrieb eine florierende Kunstverlagsanstalt. 1902 konnte Gustav Metz das Gebäude an der Reichensteinerstrasse 18 vom Erbauer D. Kessler kaufen, der das repräsentative Haus mit einer sehenswerten Fassade 1895 erstellt hatte.

Gustav Metz spaltete die Filiale in Basel vom Tübinger Betrieb ab und führte sie unter der Bezeichnung "Gustav Metz, vormals Gebr. Metz, Basel" in eigener Regie weiter. 1907 war der Kunstverlag nicht mehr unter dem Namen "Gebr. Metz" eingetragen, sondern alleiniger Eigentümer war Gustav Metz. Gustav Metz hat nicht nur Schweizer Motive verlegt, sondern im Auftrag der Basler Mission auch Ansichtskarten von Kamerun erstellt.

1923 starb Gustav Metz, und die Kunstverlagsanstalt in Basel wurde von seiner Witwe Elisabeth Metz-Vogt bis 1926 weitergeführt. 1926 wurde die Kunstverlagsanstalt von Georg Monbaron gekauft und bis 1935 am gleichen Ort weitergeführt. Anschließend verlegte Monbaron den Kunstverlag an die Bartensheimerstrasse 57, wo er bis 1942 weiter wirkte. Im Firmennamen wurde immer noch die Bezeichnung "Kunstverlagsanstalt, vormals Witwe G.Metz" weitergeführt, was darauf hinweist, dass die Firma G. Metz einen sehr guten Namen hatte. Vor 1942 erlosch die Firma, vermutlich aus Kriegs- und Altersgründen.

Konkurs

Im Jahr 1988 ging die Firma Gebrüder Metz wegen der reduzierten Nachfrage in Konkurs. Der Verlag an sich wird von einer italienischen Firma weitergeführt und hat seinen Sitz immer noch in der Nähe von Tübingen.


Text: Wikipedia

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