Gefängnis Leistikowstraße

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Gefängnis Leistikowstraße
Zellentrakt

Das Gefängnis in der Leistikowstraße 1 Potsdam war eine Untersuchungshaftanstalt der sowjetischen Spionageabwehr SMERSCH.


Gebäude

Das Gebäude wurde ursprünglich 1916–18 vom Evangelisch Kirchlichen Hilfsverein EKH errichtet. Nach der Potsdamer Konferenz im August 1945 wurden etwa 100 Häuser der „Nauener Vorstadt“, die an den Neuen Garten grenzt, abgeriegelt und in „Militärstädtchen No.7“ umbenannt. In der Siedlung befand sich die Kommandozentrale des KGB für Deutschland, die im früheren Internat der Kaiserin Auguste Victoria untergebracht war. Das danebenliegende Gebäude der Frauenhilfe (Leistikowstraße 1, zuvor Mirbachstraße 1) wurde als Untersuchungsgefängnis der Spionageabwehr genutzt.


Geschichte

Bis 1955 wurden dort auch Deutsche interniert, die verdächtig waren, als Werwolf aktiv zu sein oder Spionagedienste für die Alliierten Besatzungsmächte in den Westsektoren Berlins zu verrichten. Sowjetische Soldaten, denen Kollaboration, Fahnenflucht oder enger Bevölkerungskontakt vorgeworfen wurde, wurden bis Mitte der 1980er Jahre dort inhaftiert. Viele Insassen wurden nach gewalttätigen Verhören zum Tod oder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt und in das Arbeitslager Workuta oder in andere Arbeitslager des sowjetischen Gulags gebracht.

Ab Ende der 1980er Jahre diente das Gebäude als Lager. Mit dem Abzug der sowjetischen Armee aus Deutschland wurde es 1994 dem Evangelisch-Kirchlichen Hilfsverein zurückgegeben. Nach der Restaurierung 2007/2008 eröffnete am 29. März 2009 die Gedenkstätte, die nun wieder für Besucher zugänglich ist. Eine Dauerausstellung zur Geschichte des Untersuchungshaftgefängnisses wird zurzeit erarbeitet. Das Bundesland Brandenburg, die Bundesrepublik Deutschland und private Spender haben für die Einrichtung der Gedenkstätte 2,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.


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Text: Wikipedia

1. Bild: Wikipedia/Haplochromis

2. Bild: Wikipedia/kilima8

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