Gerling Versicherung

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Siegelmarke Gerling Versicherung

Am 4. Mai 1904 gründete Robert Gerling in Köln die Vermittlungsgesellschaft Bureau für Versicherungswesen Robert Gerling & Co. mbH – die Keimzelle der Gerling-Versicherungsgruppe.

1918 wurde die Gerling Sachversicherungsgruppe, die Gerling Allgemeine Versicherungs-AG (GKA) gegründet. 1922 wurde die Gerling Lebensversicherungsgruppe gegründet; im gleichen Jahr ging die Friedrich Wilhelm, Preussische Lebens- und Garantie-Versicherungs-Actien-Gesellschaft im Gerling-Konzern auf.

Im Jahr 1919 erwirbt Gerling das 1886 von dem Architekten Hermann Otto Pflaume errichtete Palais von Langen in der Von-Werth-Straße 14 als neuen Firmensitz. Seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts dehnte die Versicherung ihre Räumlichkeiten von dort aus kontinuierlich weiter aus. In den 50er Jahren wurden unter Beteiligung der Architekten Hentrich und Heuser die Bürogebäude in Richtung Gereonshof komplexartig ausgedehnt. Mit der Fertigstellung des Gerling-Hochhauses im Kölner Gereonsviertel am 25. Januar 1953 wurde ein städtebaulicher Akzent gesetzt. Auf Betreiben von Hans Gerling wurde dabei auch der Bildhauer Arno Breker eingesetzt. Bis in die 80er Jahre wurde der bald so genannte Gerling-Komplex nach und nach Richtung Friesenstraße zum eigenen Stadtviertel ausgedehnt.

Nach dem Tod von Robert Gerling 1935 übernahm Walter Forstreuter. die Leitung des Unternehmens. Weder Mitglieder der Familie Gerling noch Forstreuter waren Mitglieder der NSDAP. Dennoch profitierte Gerling, wie auch die Wettbewerber von Aufträgen des Staates und der NSDAP. Nach Kriegsende erhielt 1945 Hans Gerling, Sohn des Unternehmensgründers, von der amerikanischen Militärregierung die Zulassung als erstes deutsches Versicherungsunternehmen.

1973 schleuste sich der Publizist Günter Wallraff als Pförtner und Hausbote ein und berichtete über „anachronistische Arbeitsbedingungen, Kündigungswillkür, und Launen der vornehmen Vorgesetzten, denen die 'kleinen Angestellten' in dem patriarchalisch geführten Versicherungsunternehmen ausgeliefert waren“.

Beim Konkurs der Herstatt-Bank im Juni 1974 musste Hans Gerling 51 Prozent an der Gerling-Gruppe verkaufen und wechselte in den Aufsichtsrat; Gerling war Mehrheitskommanditist der Herstatt-Bank und brachte die Verkaufserlöse von 210 Millionen DM in die Vergleichsmasse des Bankhauses ein. 1986 war Hans Gerling wieder Mehrheitseigentümer.

1992 wurde Rolf Gerling nach dem Tode seines Vaters Hans Gerling Vorsitzender des Aufsichtsrats.

Nach hohen Verlusten durch die Folgen der Anschläge vom 11. September 2001 in New York sowie Schäden aus der amerikanischen Rückversicherungstochter wurde 2003 die Gerling Rückversicherung und die Beteiligung an dem Kreditversicherer Gerling NCM verkauft. Rolf Gerling, der Enkel des Unternehmensgründers, hielt 94 % der Gerling-Gruppe, Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Theye 6 %.

Die Gerling Rückversicherung war 2002 zunächst an ein Unternehmen des Versicherungsmanagers Kann veräußert worden. Später wurde das Geschäft der Lebens-Rückversicherung unter dem Namen Revios an den französischen Rückversicher SCOR weiterverkauft, wogegen das Komposit-Rückversicherungsgeschäft unter dem Namen Globale Rückversicherungs-AG als Auslaufmodell abgewickelt wird. Die Globale Rückversicherungs-AG (Vorstandschef ist Dr. Achim Kann) beschäftigte Ende 2007 noch 259 Mitarbeiter, darunter 111 am Hauptstandort Köln.

2001 wurde am damaligen Stammsitz das Ring Karree, ein Entwurf des Architekten Sir Norman Foster fertiggestellt und bezogen.

2005 war Gerling Hauptsponsor des Fußball-Bundesligavereins 1. FC Köln. Im gleichen Jahr verkaufte Gerling seine IT-Infrastruktur an die Siemens Business Services (SBS AG), die heutige Atos.

2005 verkündete der Talanx-Versicherungskonzern die Absicht, die operativen Gesellschaften der Gerling-Gruppe zu übernehmen, wie am 8. November 2005 offiziell bekanntgegeben wurde. Als Kaufpreis wurden rund 1,4 Mrd. € genannt.[6] Am 25. April 2006 gaben Talanx und Gerling bekannt, dass alle Zustimmungen zur Übernahme durch die Talanx gegeben seien und das sogenannte Closing zum Ende des Monats April erfolge, die Übernahme damit also abgeschlossen sei. Damit endete die Familiengeschichte des Unternehmens Gerling.

Björn Jansli legte zum 1. Mai 2006 seine Ämter nieder. Neuer Sprecher der Geschäftsführung ist Herbert Haas. Seit November 2006 bis Anfang 2011 trat die bislang auf Gerling Investment GmbH lautende Anlagegesellschaft unter AmpegaGerling auf. Mittlerweile firmiert AmpegaGerling unter Talanx Asset Management GmbH. Ebenfalls wurde die Gerling Lebensversicherungs AG (GKL) in HDI-GERLING Lebensversicherung umbenannt. Inzwischen firmiert sie unter HDI Lebensversicherung AG.

Der Bereich Lebensversicherung und der Bereich Sach- und Rechtsschutzversicherung wurde nach Hannover konsolidiert und verlagert.

Die Gerling-Gebäude im Kölner Gereonsviertel sind durch den neuen Eigentümer Talanx an die Frankonia Eurobau AG [7] verkauft worden. Die ehemaligen Gebäude werden ab 2010 unter dem Namen "Gerling Quartier" in eine exklusive Wohnanlage umgestaltet.[8]. Neue Räumlichkeiten für den Bereich Lebensversicherungen wurden in den renovierten Rheinhallen auf dem Messegelände Köln-Deutz im September 2009 bezogen. Das Gerling Quartier wurde im September 2012 von der Frankonia Eurobau AG an den bisherigen Hälfteeigentümer Immofinanz verkauft.[9]

Text: Wikipedia

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Im Rahmen der bundesweiten Neustrukturierung wird offiziell von einem Stellenabbau von bis zu 1800 Mitarbeitern gesprochen.