Glashütte Pfaueninsel (Potsdam)

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Ansichtskarte vom Kavalierhaus auf der Pfaueninsel (1905)

Johann Kunckel, auch „Kunkel“ und Johannes geschrieben (* um 1630, in Schleswig; † 20.3.1703, in Bernau bei Berlin), war ein deutscher Alchimist und erfolgreicher Glasmacher. Vom Schwedenkönig Karl XI. wurde er zu „Johann Kunckel von Löwenstern“ geadelt.


Geschichte

Um das Jahr 1630 wurde Johann Kunckel als „Johannes Kunckel“ und als Sohn eines Glashüttenbesitzers in Hütten, bei Eckernförde in Schleswig, geboren. Nach kursächsischen Diensten kam er 1678 nach Berlin, wo er Geheimer Kammerdiener wurde. In der Spiegelglashütte in Drewitz machte Kunckel seine ersten Versuche mit Kristallglas und zog aus Kapazitätsgründen 1678 in die Glashütte von Jobst Ludewig am Hakendamm in Neuendorf um. Dort begann Kunckel mit der Herstellung von Goldrubinglas. Für den Absatz seiner hochwertigen und prunkvollen Produkte bekam er ein kurfürstliches Privileg (Monopol). Dadurch wurde seine Glashütte zur bedeutensten im kurfürstlichen Brandenburg.

Zum Schutz seiner Errungenschaften schenkte ihm der Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, im Jahr 1685, die ganze Pfaueninsel. Die Schenkung beinhaltete auch das Recht des freien Brauens, Backens und Branntweinbrennens, befreite ihn und seine Mitarbeiter von allen Abgaben und Diensten und berechtigt ferner zum Bau einer Windmühle, damit er schroten und mahlen konnte. Somit brauchten seine Mitarbeiter die Insel nicht verlassen – sie durften dies auch nicht. Es war jedem anderen auch untersagt, die Insel zu betreten oder auch nur mit einem Boot dort anzulegen. Kunckel richtete am Nordöstlichen Ufer eine Glashütte ein und produzierte und experemtierte ungestört.

Als Friedrich Wilhelm 1688 starb, wendete sich jedoch das Glück. Der neue Kurfürst Friedrich I. zeigte weitaus weniger Wohlwollen. Als Neider dem Kunckel die Veruntreuung von 30.000 Talern bezichtigten, wurde er nach langwirigem Prozeß zur Strafzahlung verurteilt. Im Jahr 1689 Vernichtete ein Feuer die Glashütte auf der Pfaueninsel vollständig und auch in der Hütte am Hakendamm wurde ein Feuer gelegt. Die Bittgesuche um Unterstützung wurden von Friedrich III. noch nicht einmal beantwortet.

Als im Jahr 1692 König Karl XI. Johann Kunckel nach Schweden berief, folgte er dieser Einladung umgehend. Der schwedische König war so zufrieden mit ihm, daß er Kunckel zum königlichen Bergrat ernannte und unter dem Namen Johann Kunkel von Löwenstern in den Adelsstand erhob. Kunkel starb am 20. März 1703 in Bernau bei Berlin, auf Gut Dreißighufen.




Quelle: potsdam-wiki

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