Glienick

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Nach einer alten Überlieferung soll sich das Dorf früher am Ostabhange der Hochfläche befunden haben. Derartige Bericht lassen fast immer auf vorgeschichtliche Siedelungstellen schließen, die dort sehr gut möglich wären, da Niederung und Mergelboden dicht beieinander liegen. Der slawische Name glinki - Lehmfelder deutet auf eine Wendenansiedelung hin, die früh im Kolonisationsdrange der Meißner Bischöfe in deutsche Hände gelangte. Die verhältnismäßige große Hufenzahl – 64 -, mit das das Dorf ausgestattet wurde, lässt vielleicht den Schluss zu, dass man hier größeres plante, was aber infolge einer später anders gerichteten Entwicklung unterblieb.

1472 besaß die Familie von Lietzen auf Wendischwilmersdorf außer einigen Einkünften auch 10 Freihufen. Dieses mit dem auswärtigen Gut verbundene Eigen lässt sich noch bis um das Jahr 1800 verfolgen, wo noch immer ein teil der Glienicker Feldmark dem Grafen von Schwerin – Wendischwilmersdorf gehörte. Bis zum Jahre 1490 beherrschten die Edlen von Torgau das Dorf, es ging dann in brandenburgischem Besitz über und bildete ferner einen Bestandteil der Herrschaft Zossen.

Die Hüfner waren wie üblich zu Fuhr – und Spanndienste, die Kossäten zu Handdienst im Amt verpflichtet. Das stattliche Dorf wurde während des Dreißigjährigen Krieges zur Hälfte wüst, doch hatte sich der Schulze Mathias Milisch, 9 Hüfner und 4 Kossäten behaupten können; auch die verwüsteten Gehöfte wurden durch Kolonisten bald wieder besetzt. Die Abhängigkeitsverhältnisse der Bewohner zum Amte blieben bis zur Stein – Hardenbergschen Reform nach den Befreiungskriegen bestehen, denn nach wie vor hatten sie dort zu dienen. Endgültig wurde die Zugehörigkeit zur Domäne Zossen erst im Jahre 1850 abgeschafft und die mittelalterliche Untertänigkeit auf Grund eines durchgreifenden Gesetzes beseitigt. Der Glienicker Wein- berg, dessen Rebenpflanzungen vom Mittelalter an eine gut Einnahmequelle seiner Besitzer darstellt, hat längst aufgehört ein solcher zu sein. Nur der Name ist erhalten geblieben und er selbst; ein Wahrzeichen der ganzen Gegend.

Einwohnerzahl 1925: männl. 433, weibl. 432 Anbaufläche : 2141 ha Eisenbahnstation: Dabendorf, Vorortstrecke Berlin (PotsdRingbhf) Zossen – Wünsdorf Postanschrift : Dabendorf (Kr Teltow)

Quelle: Adressbuch Teltow 1927