Goldberg (Mecklenburg)

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Goldberg ist eine Stadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Goldberg.

Geschichte

Das Gebiet um Goldberg war bereits in der Steinzeit besiedelt. Auch in der Bronze- und Eisenzeit sind durch Funde Siedlungen belegt. Bis in das 12. Jahrhundert war die Gegend von Wenden bevölkert.

Goldberg wurde 1227 erstmals als Gols urkundlich erwähnt und erhielt 1248 als Goltberch das Stadtrecht durch Fürst Pribislaus verliehen. Die gotische Kirche wurde 1290 errichtet; der eckige Westturm stammt aus dem 15. Jahrhundert. 1316 erbaute Fürst Johann III. von Mecklenburg in Goldberg ein Schloss und begründete die Linie Werle-Goldberg.[4] Nach seinem Tod erlosch das Geschlecht, und das Besitzrecht ging an die Fürsten der Linie Werle-Güstrow über. Bereits 1331 ist eine Schule bezeugt. Goldberg wurde Landstadt in Mecklenburg und war als solche eine der Städte im Wendischen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Landstände vertreten waren.

Ein Großbrand von 1500 vernichtete Goldberg völlig. Die wiederaufgebaute Stadt blieb auch von den Wirren und Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges nicht verschont; sie musste Einquartierungen und die Pest über sich ergehen lassen. 1643 brannte die Kirche nach einem Blitzschlag aus; sie wurde aber bis 1650 unter Verwendung alter Steine wieder errichtet. Am Anfang des 18. Jahrhunderts war die Stadt oft Tagungsort bei regionalen Streitigkeiten. 1806 wurden tausende Preußen und Franzosen in Goldberg einquartiert (die Stadt hatte damals etwa 1000 Einwohner).

Eine Phase des Aufschwunges erlebte die Stadt nach 1817, als sich Goldberg nach der Erschließung einer eisenhaltigen Quelle durch den Apotheker Otto Kychenthal als Kurbad (Stahlbad Goldberg) etablierte. Nach einigen Jahrzehnten starken Wachstums kam der Kurbetrieb nach 1900 jedoch wieder zum Erliegen.

Das herzogliche Amtshaus entstand mit dem rechten Flügel im 17. und dem linken Flügel im 18. Jahrhundert am Standort der früheren Burg. Die Wallgräben wurden 1792 zugeschüttet. Das Rathaus wurde 1828 errichtet, die Synagoge 1845. 1859 wütete eine Cholera-Epidemie in der Stadt.[5] Bis 1870 wurde Goldberg an das Straßennetz nach Karow, Lübz und Crivitz angeschlossen. Der Bau der Bahnlinie von Wismar über Sternberg und Goldberg zum Knotenpunkt Karow 1887 erschloss neue Gewerbemöglichkeiten (1996 wurde der Personenverkehr eingestellt). Die größte Einwohnerzahl erreichte die Stadt 1948: 5140, darunter viele Umsiedler. Goldberg war von 1963 bis 1997 Garnisonsstadt. Von 1963 bis 1985 entstand eine größere Wohnsiedlung mit 768 Wohnungen in Plattenbauweise.

Der jüdische Friedhof in Goldberg befand sich an der Güstrower Straße. Bis 1920 fanden Beisetzungen statt. 1950 verkaufte die jüdische Landesgemeinde das Grundstück an die Stadt. Der Friedhof wurde 1953 eingeebnet und das Gelände zu einer Grünfläche.

1964 wurde die selbständige Artillerieabteilung 8 (sAA-8) der NVA von Stern-Buchholz nach Goldberg verlegt und 1967 in Raketenabteilung 8 (RA-8) umbenannt. 1983 wurde sie nach Hermann Schuldt benannt.

Von 1952 bis 1994 gehörte Goldberg zum Kreis Lübz (bis 1990 im DDR-Bezirk Schwerin, dann im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Parchim eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Ludwigslust-Parchim.

Nach 1990 wurden die Wohnungen des Goldberger Plattenbaugebiets modernisiert. Die städtische Infrastruktur, das Rathaus und einige Wohnhäuser der Altstadt wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 saniert. 1997 wurde der Bundeswehrstandort geschlossen.

Am 1. Januar 2005 fusionierte die amtsfreie Stadt Goldberg mit dem ehemaligen Amt Mildenitz zum neuen Amt Goldberg-Mildenitz.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.