Grenzübergang Bornholmer Straße

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Grenzübergangsstelle Bornholmer Straße auf der Bösebrücke (1977)

Der Grenzübergang Bornholmer Straße war ein Grenzübergang an der Berliner Mauer von 1961 bis 1990 und verband die Bezirke Prenzlauer Berg und Wedding im Norden Berlins über die Bösebrücke.


Namensgebung und Entstehung

Seinen Namen hat er von seiner Lage an der Bornholmer Straße, die – 1903 nach der dänischen Ostseeinsel Bornholm benannt – durch die damaligen Bezirke Prenzlauer Berg und Wedding (jetzt Teile der Bezirke Pankow bzw. Mitte, Ortsteil Gesundbrunnen) verläuft. Die Bornholmer Straße ist Teil des äußeren Straßenringes aus dem Berliner Bebauungsplan von 1862.


Der 9. November 1989 und die Erinnerung daran

Nach der live übertragenen Erklärung Günter Schabowskis auf einer Pressekonferenz am 9. November 1989, dass die DDR-Bürger die Reisefreiheit erhalten würden, war der Grenzübergang Bornholmer Straße der erste Grenzübergang in Berlin, an dem um 23.30 Uhr die Passkontrollen eingestellt wurden und über den Tausende DDR-Bürger die Gelegenheit nutzten, nach West-Berlin zu fahren.

Im Laufe des Abends versammelten sich tausende DDR-Bürger am Grenzübergang, um nach West-Berlin zu gelangen. Der Leiter des Grenzübergangs Bornholmer Straße, Oberstleutnant Harald Jäger, fragte bei seinen Vorgesetzten mehrmals nach, wie weiter zu verfahren sei, erhielt von diesen jedoch keine bzw. nichtssagende Anweisungen. Nach dem Auslösen der Alarmkette kam die Anweisung (ab zirka 21:20 Uhr) einzelnen Leuten die Ausreise zu genehmigen. Der DDR-Personalausweis erhielt dazu einen Stempel halb über das Lichtbild. Dies sollte eine Wiedereinreise in die DDR verhindern – die Personen wurden darüber aber nicht in Kenntnis gesetzt. Damit wurde das Problem allerdings nicht gelöst, immer mehr DDR-Bürger versammelten sich vor dem Grenzübergang Bornholmer Straße.

Die Situation verschärfte sich vor Ort weiter. Von seinen Vorgesetzten alleingelassen, ließ Harald Jäger, offenbar zornig über deren Verhalten und vor dem Problem resignierend, entgegen der Befehlslage am 9. November 1989 um 23:29 Uhr eigenmächtig die Grenzübergangsstelle öffnen und sämtliche Passkontrollen einstellen Der Übergang wurde damit zur ersten Stelle, an der die Berliner Mauer geöffnet wurde. Die bis dahin fast 1000 Reisewilligen, die sich an der Grenzübergangsstelle versammelt hatten, durften in den Westen ausreisen.

An jedem 9. November versammeln sich an der Bösebrücke in den Abendstunden Berliner Bürger sowie die beiden Bürgermeister der Stadtbezirke Mitte und Pankow, um bei einem Glas Sekt an die Ereignisse von 1989 zu erinnern. Am ersten Jahrestag des Mauerfalls wurde östlich der Brücke auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle ein Gedenkstein errichtet. Dieser ist aus einem Mauersegment gefertigt. Seine Inschrift lautet: An der Brücke Bornholmer Straße öffnete sich in der Nacht vom 9. zum 10. November 1989 erstmals seit dem August 1961 die Mauer. Die Berliner kamen wieder zusammen. Willy Brandt: „Berlin wird leben und die Mauer wird fallen.“ Im westlichen Sprengwerk der Bösebrücke befindet sich eine Gedenktafel mit der Inschrift: Bösebrücke 1961–1989 DDR-Grenzübergang/war am 9. November 1989 der erste Grenzübergang der innerdeutschen Grenze, an dem die DDR-Grenzschranken fielen.



Text: Wikipedia


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Bildquelle: Stiftung Berliner Mauer/Foto: Edmund Kasperski

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