Große Stadtschule (Potsdam)

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Friedrich-Ebert-Straße 1976
Große Stadtschule Potsdam 2012
Friedrich-Ebert-Straße 1987
Balkon der Stadtschule 2012 mit den Initialien FWRB für Fridericus Wilhelmus Rex Borussiae (König Friedrich Wilhelm von Preußen)
Friedrich-Ebert-Straße 1974
Reklamemarke Heinrich von Kleist

Die Große Stadtschule befindet sich in der Innenstadt von Potsdam, in der Friedrich-Ebert-Straße 17. Die Schule wurde im 18. Jahrhundert eingeweiht und ist heute Sitz der Schule des Zweiten Bildungsweges „Heinrich von Kleist“.


Geschichte

Die Große Stadtschule wurde am 18. August 1739 unter dem französischen Namen Grande Ecole eingeweiht. Sie ist die letzte Schulneugründung von König Friedrich Wilhelm I. in Potsdam. Das Gebäude verfügte über einen Saal für Prüfungen und Festlichkeiten, vier Klassenzimmer und vier Wohnungen.

Bei der Großen Stadtschule handelte es sich um eine weiterführende Bildungseinrichtung mit der Aufgabe, die Schüler auf ein Studium an der Universität vorzubereiten. Die damaligen Grundschulen hießen Elementarschulen – so gab es neben der Großen Stadtschule auch eine Heiliggeist-Elementarschule und eine Garnisonschule für Soldatenkinder. Des weiteren gab es noch so genannte Winkelschulen, die ein geringes Schulgeld forderten und an denen oftmals gering qualifizierte Lehrer unterrichteten.

Die Schüler trugen eine Schulkleidung, die Jüngeren kurze Jacken, die Älteren Rockschöße und Dreispitz.

Da die Große Stadtschule nicht ausgelastet war, ließ Friedrich II. in dem Gebäude im Jahr 1744 auch eine Pagenschule einrichten. Im Jahr 1787 gab die Pagenschule wieder diesen Standort auf.

Bis zu ihrem Ausbau im Jahr 1812 war die Große Stadtschule ein Lyceum – eine Art gehobene Mittelschule. Danach erhielt sie den Status eines Gymnasiums und konnte jetzt den Absolventen die allgemeine Hochschulreife verleihen.

Einer der Lehrer am Gymnasium war der Philologe Ferdinand Helmholtz, der Vater des 1821 geborenen Hermann von Helmholtz. Dieser besuchte auch selbst die Schule und wurde später Professor für Physik an der Berliner Universität. Im Jahr 1844 machte der spätere Jurist und Revolutionär Maximilian Dortu als einer der ersten hier sein Abitur. Weitere bedeutende Schüler waren der Kolonialwarenhändler und Mäzen August Friedrich Eisenhart, der Hofbaurat Heinrich Conrad Manger sowie der Dichter Heinrich von Kleist.

Die Große Stadtschule beherbergte bis zum Schuljahr 1998/1999 die Grundschule 15. Diese wurde dann trotz heftiger Proteste der Eltern und Lehrer und durch Unterschriftensammlungen der Schüler, wegen Schülermangels und fehlender eigener Sporthalle geschlossen. Bis zur Weiternutzung stand das Gebäude dann leer, wurde aber zwischenzeitlich weiter in Stand gesetzt.

In den Jahren von 2001 bis 2007 wurde die Große Stadtschule vom Potsdamer Abendgymnasium, der Abendschule Potsdam, genutzt. Diese Schule wurde im Jahr 1954 am Hermann-von-Helmholtz-Gymnasium gegründet und war seit dem Jahr 1957 Teil der Volkshochschule Potsdam. Vom Sommer 1993 bis 2001 nutzte die Einrichtung Räume in der Voltaire Gesamtschule.

Am 1. August 2007 wurde die „Schule des Zweiten Bildungsweges“ gegründet, welche aus der Zusammenführung der „Abendschule Potsdam“ und des „Potsdam-Kolleg“ entstanden ist und ihren Sitz in der Großen Stadtschule eingenommen hat. Am 30. Oktober 2007 wurde die Schule offiziell eröffnet und ihr der Beiname „Heinrich von Kleist“ gegeben.


Weitere Details

Über dem Haupteingang befindet sich ein großer Balkon mit schmiedeeisernem Gitter, welches mit den - in vergoldetem Kupfer eingearbeiteten - Initialen „FWRB“ verziert sind. Diese stehen für „Fridericus Wilhelmus Rex Borussiae“, was im Lateinischen König Friedrich Wilhelm von Preußen bedeutet und auf den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm, zurückgeht.





Quellen: potsdam-wiki

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