Großflecken (Neumünster)
Der Grote Bleek ‚Großflecken‘ im Zentrum von Neumünster ist heute fest in der Hand des Einzelhandels. Auch historisch ist er der Ort, an dem sich das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben der Stadt abspielte und stadtpolitische Entscheidungen getroffen wurden. Außerdem war Neumünster schon früh Verkehrsknotenpunkt – alle Wege führten über den Großflecken. Die den Platz einfassende Bebauung mit ihren unterschiedlichen Stilen zeugt von verschiedenen Epochen und den vielen Veränderungen, die der Großflecken über die Jahrhunderte erfahren hat: Das kaiserliche Marktprivileg erhielt der Großflecken im Jahre 1764. Bei einem Großbrand wurden 1780 etliche Strohdachhäuser und Nebengebäude vernichtet. Auch später gab es, vor allem in den Textilfabriken, immer wieder verheerende Brände. Im zweiten Weltkrieg wurden weite Teile der Innenstadt, und so auch der Großflecken, schwer getroffen. Die meisten zerstörten Gebäude wurden bis 1960 durch Betonbauten ersetzt.
Die heutige Gestalt des Fleckens ist Resultat einer umfassenden Umgestaltung durch das Hamburger Architekturbüro Rogalla in den späten 1980er Jahren. Im Rahmen des jährlich stattfindenden Stadtfestes, der Holstenköste, wurde der ‚neue‘ Großflecken im Jahre 1991 eingeweiht. Neben dem Kleinflecken gehört er traditionell zu den wichtigsten Marktplätzen der Stadt. Seit 2010 findet der Wochenmarkt an allen Markttagen, nämlich Dienstag, Freitag und Sonnabend, nur noch auf dem Großflecken statt.
Text und Bilder: Anna Pechbrenner
Quellen:
http://www.neumuenster-tourismus.de/
Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.
Dwars, Marianne: Streifzüge durch Alt-Neumünster. Neumünster 1988.
Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.
Scharnweber, Werner: Neumünster. Ein Portrait – A Portrait – Un Portrait. Bremen 2006.