Großweitzschen

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Großweitzschen ist eine Großgemeinde im Norden des Landkreises Mittelsachsen.

Siegelmarken

Geschichte

Die Großgemeinde Großweitzschen in dem ehemaligen Landkreis Döbeln entstand 1994 im Zuge der sächsischen Gemeindegebietsreform aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Großweitzschen, Gallschütz, Mockritz und Westewitz und umfasst seither 24 Ortsteile.

Der Ortsteil Mockritz wurde 1204 erstmals urkundlich erwähnt und war Sitz eines alten Adelsgeschlechtes sowie Zentrum der Region.

1241 erfolgte die Übertragung des halben Dorfes Wiscene und des dritten Teiles des zugehörigen Waldes durch Mgf. Heinrich den Erlauchten an das Kloster Buch nach Auflassung durch die Burggrafen von Leuben.[2] Unklar bleibt, ob es sich um Schenkung oder Kauf handelt. 1245 bestätigte Ks. Friedrich II. dem Kloster mehrere vom Reich zu Lehen gehende und durch Schenkung oder Kauf erworbene Besitzungen, nämlich von Mgf. Heinrich von Meißen u. a. das Dorf Wischene.[3] Hier ist nicht nur vom halben Ort die Rede. 1254 gab Mgf. Heinrich der Erlauchte nochmals die Übertragung des halben Dorfes Wiscene an das Kloster bekannt, jetzt mit dem Zusatz, dass vier Hufen der Burggraf von Leuben aufgelassen hat, den Rest der Burggraf von Leisnig, dazu noch den dritten Teil des benachbarten Waldes.[4] Mit der Übertragung des Dorfes Parvum Wizen (Kleinweitzschen) im Jahre 1264 wird klar, dass es sich bisher wirklich um Großweitzschen gehandelt hat.[5]

1277 wurde durch Mgf. Heinrich den Erlauchten ein Streit zwischen den Bürgern von Döbeln und dem Kloster Buch beigelegt.[6] Die Bürger hatten sich über die Schenke und die Handwerker in Großweitzschen beklagt. Zur Entscheidung des Streites hatte Mgf. Heinrich seine Getreuen Ortolf de Dewin und Rudeger de Schachowe nach Großweitzschen geschickt, um zu hören, was die Alten auf Treu und Glauben sagten. Diese sagten, dass seit alters Schenke, Handwerker, Schuster, Leineweber, Flickschneider und Brauer im Ort wohnen. Der Markgraf wies die Klage der Bürger von Döbeln ab. Abt und Konvent von Buch sollen diese Dienste frei halten dürfen, ungehindert von den Bürgern von Döbeln.

1286 verkaufte Mgf. Heinrich dem Kloster das Ober- und Niedergericht in Großweitzschen.[7] Der Burggraf von Meißen hatte den dritten Pfennig des Gerichtes, den er durch das Burggrafenamt dort innehatte, vorher aufgelassen.[8] Der Burggraf von Meißen hatte seine Gerichtsbefugnisse in der Umgebung durch einen Supan[9] mit Sitz in Großweitzschen ausüben lassen, dem dort dazu 5 Hufen übertragen worden waren. Das Kloster wollte dort aber einen solchen Supan nicht haben und nicht in seinen Gerichtsrechten behindert werden. Auf Empfehlung des Burggrafen versetzte das Kloster 1291 diesen Supan nach Kiebitz, ebenfalls auf fünf Hufen, die dem Kloster gehörten.[10]

1351 ist Johannes, plebanus in Wyczen Zeuge für das Kloster Buch.[11] 1371 ist Heynich kreczemer von wiczen Zeuge bei einem Rechtsstreit um die Schenke in Wendishain.[12] 1378 wird Großweitzschen im Registrum dominorum nicht genannt.[13] Das Kloster Buch war demnach im vollständigen Besitz des Dorfes. 1382 ist heyneman, schultheize zu Wiczczan, Zeuge für Nickel von Staupitz bei einem Gütertausch.[14] 1469 wurde Nickel Schuster aus Großweitzschen mit einer Wiese in Tautendorf belehnt.[15]

1508 stiftete Blasius Schneider, Pfarrer in Hoeweitzschen, 200 rheinische Gulden für zwei ewige Messen im Kloster Buch.[16] 1518 erweiterte er nochmals seine Stiftung um 100 rheinische Gulden, damit zwei silberne Bilder der heiligen Anna und Katharina hergestellt werden.[17]

1548 nennt das Amtserbbuch von Kloster Buch zu Großweitzschen „28 besessene Mann, darunter 10 Pferdner, die sind alle dem Kloster Buch lehen- und zinsbar“ mit 23 Hufen.[18] Das Obergericht und Erbgericht gehörten Kloster Buch.

Der Ort hatte stets seine eigene Pfarrkirche St. Martin. Dieses Patrozinium deutet auf hohes Alter und Gründung durch einen Ritter. Eingepfarrt waren Kleinweitzschen, Westewitz, Eichardt und Tautendorf (jetzt Schäferei).[19]


Text: Wikipedia

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