Gustav Eberlein (Grab)

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Gustav Eberlein, Zeitschrift "Berliner Leben", Heft 10 (1903)
Grab Gustav Eberlein
Gemälde Anton von Werner: Enthüllung Wagner Denkmal im Tiergarten /Eberlein

Gustav Heinrich Eberlein (* 14. Juli 1847 in Spiekershausen; † 5. Februar 1926 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer, Maler und Schriftsteller. Er war um 1900 nach Reinhold Begas der meist beschäftigte Künstler der Berliner Bildhauerschule des 19. Jahrhunderts.

Bestattet auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, Abt. Q-O-049, (Ehrengrab Land Berlin)



Leben

Eberlein wurde als Sohn des Steueraufsehers Johannes Josephus Eberlein und Margarethe Elisabeth geb. Bein in Spiekershausen bei Kassel geboren. Im Alter von 8 Jahren siedelte er mit den Eltern und der Schwester Catharina Sophie Luise nach Hannoversch Münden um. Diese Stadt wurde für ihn zur Heimatstadt, der er lebenslang verbunden blieb. Am Wohnhaus seiner Kindheit ist heute ein Bronzerelief mit seinem Bildnis angebracht. Da den Eltern das Geld für ein Kunststudium des Kindes fehlten, erlernte er nach verschiedenen anderen Lehren letztlich das Goldschmiedehandwerk. Ab 1866 besuchte er die Kunstschule in Nürnberg, ab 1869 erhielt er ein Stipendium in Berlin.

Politisch trat Eberlein um 1900 durch sein Engagement gegen die Lex Heinze und seinen Einsatz für den Frieden zwischen Frankreich und Preußen hervor. Aufgrund seiner kritischen Haltung und seiner missbilligten Anlehnung an Werke von Auguste Rodin und Constantin Meunier wurden 16 von 20 Werken aus der Großen Berliner Kunstausstellung 1900 „auf höchste Weisung“ entfernt.


Werk

Besonders erfolgreich war Eberlein auf dem Gebiet der Porträt- und Kleinplastik. Insgesamt sind über 900 Werke der Skulptur, Malerei und Schriftstellerei bekannt. Das Werkverzeichnis enthält über 600 Abbildungen. Viele Museen in Deutschland und im Ausland besitzen Werke von Eberlein, darunter die Alte Nationalgalerie in Berlin (u. a. Dornauszieher).

Von ihm stammen unter anderem das Goethe-Denkmal in Rom, das Richard-Wagner-Denkmal und das Lortzing-Denkmal im Berliner Tiergarten, das Monumentalwerk „Gottvater haucht Adam den Odem ein“ in Hann. Münden, das Nationaldenkmal Argentiniens und weitere vier Personendenkmäler in Buenos Aires, der kolossale „Deutsche Brunnen“ in Santiago de Chile, noch erhaltene Reiterdenkmäler in Hamburg-Altona, Geislingen und Coburg (Reiterdenkmal von Herzog Ernst II., 1899 geschaffen) sowie Personendenkmäler in Königstein, Göttingen und Dransfeld sowie Skulpturen in Wiesbaden (königliches Hoftheater) und Berlin (Theater des Westens).

Die Mehrzahl seiner Bronzedenkmäler wurde im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen, darunter die Kaiser Wilhelm I - Reiterdenkmäler in Mannheim, Elberfeld, Gera, Mönchengladbach, Waldheim, Neheim und Hann. Münden; das Friedrich III.-Standbild in Elberfeld; das Doppelstandbild Kaiser Wilhelm I. und Bismarck in Ruhrort; das Bismarck-Denkmal in Krefeld; das Kruzifix vor der Garnisonkirche in Kiel und die Kolossalgruppen im Gewerbemuseum Stuttgart. Von seinen beiden Gruppen für die Siegesallee in Berlin sind zwei Marmorstatuen und drei Assistenzfiguren erhalten. Auf Kunstausstellungen in Berlin und München war Eberlein mit Werken regelmäßig vertreten.

Von über 300 Gips-Originalen wurden im städtischen Museum seiner Heimatstadt Hann. Münden über die Hälfte auf die Schutthalde geworfen. Aus einer Fußbodenpacklage des Jahres 1962 konnten zwischen 1983 und 1989 rund 80 Skulpturen und 11 Gemälde restauriert werden. Einige hiervon stehen heute in bedeutenden Museen (u. a. Deutsches Historisches Museum, Berlin).

Es besteht ein Verein „Gustav-Eberlein-Forschung e.V.“. Er sammelt Material, u. a. ein umfangreiches Literaturverzeichnis, über den Künstler und sein Umfeld. Den Vorsitz hat Prof. Rolf Grimm.


Text: Wikipedia

Bild 1: commons.wikimedia
Bild 2: commons.wikimedia/Rolf Grimm
Bild 3: commons.wikimedia

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