Guttstadt

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Dobre Miasto (deutsch Guttstadt) ist eine Stadt im Powiat Olsztyński der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Guttstadt.

Geschichte

1325 wurde der Ort in der Landschaft Gudicus im altpreußischen Bezirk Glottowia (Glottau), einem Untergau von Pogesanien, erstmals als Guthinstat erwähnt. Die Stadt wurde 1326 erbaut.[2] Gegründet durch den Bischof von Ermland ersetzte der regelmäßig rechteckige Siedlungsplatz eine altpreußische Fluchtburg. Die Nachfahren der Ansiedler aus Niederschlesien bewahrten ihre Mundart, so dass in Guttstadt bis 1945 eine niederschlesische Sprachinsel existierte. Der Name leitete sich von prußisch „gudde“ Gebüsch ab. Der Name wurde nach mittelalterlicher Gewohnheit in wörtlicher Übersetzung zu Bona Civitas latinisiert, und bereits im 16. Jahrhundert von den polnischen Ansiedlern, die nach dem Reiterkrieg die benachbarte Gegend rings um Allenstein besiedelten, zu Dobre Miasto polonisiert. 1329 erhielt Guttstadt das Kulmische Stadtrecht und 1371 ein Rathaus.

Zwischen 1347 und 1811 war Guttstadt Sitz des Kollegiatstifts zum heiligsten Erlöser und allen Heiligen. Zum Stiftskapitel gehörten ursprünglich zwölf, 1782 noch fünf Domherren.[2]

Die Stadt gehörte zwischen dem Thorner Frieden von 1466 und 1772 zu dem vom Deutschordensstaat übriggebliebenen Teil Preußens, der sich der Lehnshoheit der polnischen Krone unterstellte. Mit der Ersten polnischen Teilung 1772 kam Guttstadt an Preußen, dort lag es von 1818 bis 1945 im Kreis Heilsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen. Die Stadt war ein Garnisonsstandort, der 1782 drei Kompanien der Infanterie beherbergte.[2]

Anfang Juni 1807 befand sich während des Vierten Koalitionskrieges in Guttstadt das Hauptquartier der verbündeten Preußen und Russen während der Kämpfe mit napoleonischen Truppen an der Alle und um Heilsberg. Am 6. Juni 1807 siegten hier die Russen über die Franzosen,[3] mussten sich jedoch anschließend nach Bartenstein zurückziehen. Am 9. Juni übernachtete Napoleon Bonaparte im Gebäude des Kollegiatstifts.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Guttstadt eine evangelische Kirche, die 1830–1834 von Karl Friedrich Schinkel auf Veranlassung von Friedrich Wilhelm III. erbaut worden war, ferner zwei katholische Kirchen (darunter der Dom), eine Synagoge (erbaut 1855), ein Amtsgericht und eine Eisengießerei.[3] Nahe Guttstadt lag der gut besuchte Wallfahrtsort Glottau. Die Synagoge wurde am 9. November 1938 niedergebrannt; später wurde die jüdische Gemeinde gezwungen, das Gebäude an die NSDAP zu verkaufen.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Frühjahr 1945 teilweise zerstört. Nach Kriegsende wurde Guttstadt im Sommer 1945 von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Es begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Guttstadt erhielt seinen heutigen polnischen Namen Dobre Miasto.


Text: Wikipedia

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