Höxter

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Höxter ist eine Mittelstadt mit knapp 30.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Höxter.

Druckerei Friedr. Serong

Friedrich Wilhelm Weber

Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Sonstige

Geschichte

Im Jahre 775 besetzten fränkische Truppen unter Karl dem Großen beide Seiten der Weserfurt im Gebiet des heutigen Höxters. Viele Sachsen starben bei der Verteidigung dieses strategisch wichtigen Ortes.[9] Die Siedlung Huxori, das spätere Höxter mit seinen Ländereien, wurde von Kaiser Ludwig dem Frommen 822 dem neu gegründeten Kloster Corvey zugesprochen. Der Ort lag günstig an den damaligen Fernstraßen von Bremen nach Kassel und an der Ost-West-Verbindung, dem sogenannten Hellweg.

Im Jahr 1250 wurden Höxter die Stadtrechte verliehen, und ab 1295 gehörte die Stadt dem Bund der Hanse an. 1533 wurde auf Drängen des Magistrats an den drei Hauptkirchen die Reformation durchgeführt; Versuche zur Rekatholisierung durch die Äbte von Corvey blieben erfolglos.[10] Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde Höxter schwer getroffen, im Blutbad von Höxter 1634 töteten Soldaten der Katholischen Liga nach längerer Belagerung über 1500 Einwohner. In der Folge verarmte die Stadt zusehends.

1792 bis 1803 war Höxter Hauptstadt des Fürstbistums Corvey. 1803 bis 1806 gehörte die Stadt zum Haus Nassau-Oranien, danach ab 1807 zum Königreich Westphalen. 1813 wurde Höxter dem Königreich Preußen zugeschlagen. Seit 1816 war Höxter die Kreisstadt des Kreises Höxter im Regierungsbezirk Minden der Provinz Westfalen.

1865 wurde eine Brauerei gegründet, die 1908 in Brauerei Hermann Krekeler umbenannt wurde und ab 1915 Brauerei Hermann & Otto Krekeler hieß; 1970 erfolgte die Schließung.

1865 führte der Anschluss an das Eisenbahnnetz durch die Bahnstrecke Altenbeken–Holzminden–Kreiensen–Braunschweig der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft und der Braunschweigischen Südbahn (Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn) zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Die Strecke mit der Eisenbahnbrücke über die Weser stellte eine wichtige Verbindung zwischen Berlin, Braunschweig und dem Ruhrgebiet dar. Die einst zweigleisige Hauptstrecke verlor durch die Teilung Deutschlands nach 1945 im Laufe der Jahrzehnte an Bedeutung, da sich die Verkehrsströme mehr in Nord-Süd-Richtung verlagerten.

Großes Aufsehen erregte am 9. Juni 1951 die Beerdigung des SS-Hauptsturmführers und Adjutanten des Lagerkommandanten des KZ Buchenwald Hans-Theodor Schmidt, bei der bis zu 5000 Personen unter einem Aufgebot von mehreren hundert Polizisten teilnahmen. Hans Schmidt war zwei Tage zuvor als letzter Kriegsverbrecher von den Amerikanern im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg hingerichtet worden. Die ein Jahr später vom Bundesverfassungsgericht verbotene Sozialistische Reichspartei (SRP) hatte die Beerdigung in seinem Heimatort Höxter für ihre Propaganda genutzt.[11]

1956 entstand auf dem Grundstück des ehemaligen Dampfsägewerks das Residenz-Filmhaus mit einem Saal und über 700 Plätzen. 1975 übernahm Heribert Schlinker das Kino. 1979 entstanden ein zweiter Saal und ab 1982 ein dritter. Im Dezember 1999 musste das Residenz schließen und wurde zur Stadthalle umgebaut. Schäden an den Fenstern der Kilianikirche

Zur größten Katastrophe der Stadt Höxter der Nachkriegszeit kam es am Morgen des 19. September 2005. Ein Selbstmörder sprengte sich in seinem Haus in direkter Nachbarschaft des historischen Rathauses mit mehr als 900 Litern Benzin in die Luft.[12] Drei Menschen starben, mehr als 100 wurden verletzt. Etwa eine Stunde nach der Detonation des Hauses wurde Katastrophenalarm ausgelöst, was dazu führte, dass mehrere hundert Rettungskräfte aus den Kreisen Höxter und Holzminden sowie Bundeswehr vor Ort waren. Die gesamte Innenstadt wurde in Mitleidenschaft gezogen, die Wiederaufbauarbeiten waren ein Jahr später noch nicht abgeschlossen. Beispielsweise konnte die angrenzende evangelische Kilianikirche erst am 31. Oktober 2007 nach aufwendiger Beseitigung der Schäden wieder genutzt werden. Die barocke Denkmalorgel,[13] die erst kurz vor der Katastrophe wegen Bleifraß saniert worden war, musste wegen starker Verschmutzungen und Beschädigungen in Teilen ausgelagert werden und erklang im Konzert zum ersten Mal wieder am 6. April 2008.



Text: Wikipedia

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