Hühnermarkt

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Ansicht des Hühnermarkts 1903 von Südwesten

Der Hühnermarkt war ein Platz in der Altstadt von Frankfurt am Main zwischen Kaiserdom und Römerberg, der durch die Luftangriffe auf Frankfurt am Main im Zweiten Weltkrieg und den Abriss der letzten stehengebliebenen, ausgebrannten Gebäude in der direkten Nachkriegszeit vollständig zerstört wurde. Die Lage ist heute vor Ort nicht mit bloßen Augen zu erkennen, sondern lässt sich nur unter Zuhilfenahme von älteren Stadtplänen nachvollziehen. Im Rahmen des Dom-Römer-Projekts wird der Hühnermarkt nach dem erfolgten Abriss des Technischen Rathauses mit seinem historischen Grundriss und Rekonstruktionen von bedeutsamen Altstadthäusern ab 2014 wieder neu entstehen.


Lage

Der Hühnermarkt befand sich in einer Schlüsselposition in der Altstadt Frankfurts. Er öffnete sich gen Süden zum Alten Markt, dem Krönungsweg, den die römisch-Deutschen Kaiser vom Kaiserdom aus zum Römer schritten. Nördlich schloss sich an den Hühnermarkt die Neugasse an und westlich von der Nordseite des Platzes die Gasse Hinter dem Lämmchen.


Bebauung

Bis 1895 stand der Freydhofbrunnen, ein Pumpenbrunnen mit zwei Schwengeln auf dem (einstmals ebenfalls Freydhof genannten) Hühnermarkt, der in der Folge durch das Denkmal des Lokaldichters Friedrich Stoltze ersetzt wurde. Nach der Zerstörung des Hühnermarktes befindet sich das Stoltzedenkmal heute auf dem Platz hinter der Katharinenkirche.

Der Platz umfasste eine Reihe namhafter Bürgerhäuser, die teilweise von größerer Bedeutung für die Stadtgeschichte waren. Nachfolgend werden die einzelnen Gebäude des Platzes gegen den Uhrzeigersinn, beginnend mit dem östlichsten Haus am Markt beschrieben.

Bei dem östlichen Haus Neues Paradies / Mayreis (Markt 14) handelt es sich um einen den Vorgängerbau ersetzenden fünfgeschossigen klassizistischen Steinbau, der etwa 1800 errichtet wurde.

Das kleine Seligeneck (Markt 16) war ein vergleichsweise junger Bau. Der zuvor vorhandene klassizistische Bau wurde Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts durch ein neues Gebäude im Heimatstil ersetzt, welches einen dreigeschossigen mit Sgraffiti Erker gezierten Erker aufwies.

Das um 1405 entstandene und in letzter Form im 17. Jahrhundert errichtete dreigeschossige Haus Schildknecht / Spiegel (Markt 18) bildete das nordöstliche Eckgebäude des Hühnermarktes und hatte mit fast zwei Metern den größten Überhang aller Frankfurter Fachwerkhäuser. Es war das Gebäude der Schuhmacherzunft und wies neben reicher Bemalung und alle typischen Elemente der Renaissance auf.

Das Haus zur Flechte / Alt Friesenstein / Klein Friesenstein (Markt 20 / Neugasse 2) zeichnete sich durch die Ablesbarkeit seiner langen Baugeschichte aus.

Von besonderer Bedeutung als einer der Frankfurter Goetheorte war der junge Esslinger (Hinter dem Lämmchen 2), denn das im 16. Jahrhundert errichtete Haus mit verputztem Fachwerk wurde von Goethes Tante Johanna Melber bewohnt. Es gehört zu den sechs Häusern, deren Rekonstruktion von der Stadt Frankfurt bereits beschlossen wurde.

Das Haus Goldene Schere (Markt 22 / Hinter dem Lämmchen 1), der letzte Zustand in klassizistischen Formen mit verputztem Fachwerk, entstand im 18. Jahrhundert, vereinte zwei kleinere Häuser der sich anschließenden Gasse hinter dem Lämmchen. Es stellt einen äußerst interessanten Mischbau dar, da entgegen zur Gestaltung zum Hühnermarkt hin, der charakteristische Geschossversatz der Stockwerke zur Gasse hin erhalten blieb.

Das klassizistische Haus Eichhorn (Markt 24) entstand auf sehr kleiner Parzelle.

Bei dem Haus zum Schlegel (Markt 26) handelte es sich um einen 1830 errichteten viergeschossigen klassizistischen Bau.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia

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