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veikkos-archiv ist ein Bildarchiv von alten Ansichtskarten, Dokumenten, Fotos, Reklamemarken und Siegelmarken.

Wie bei Wikipedia kann jeder mit seinem Wissen dazu beitragen und die Geschichte der Bilder erforschen, sowie das Archiv ordnen.

Dabei kommt es nicht nur auf große Begebenheiten an, sondern auch weniger bedeutende Geschichten zählen.

Seit Mai 2009 wurden 360.000 Bilder in das Archiv eingefügt.

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Inhaltsverzeichnis

Städte- und Gemeindeverzeichnis vom Deutschen Reich
20 Städte und 12 Themen mit den zugeordneten Bildern

Ansichtskarten-Archiv
240.000 Ansichtskarten mit einem Ortsregister

Bildarchiv
120.000 Reklamemarken und Siegelmarken, teilweise grob vorsortiert.

Künstlerlexikon
Lexikon mit 700 Künstlern und über 8000 Bildern

Städte- und Gemeindeverzeichnis vom Deutschen Reich
Verzeichnis von 77.000 Städten und Gemeinden sowie den teilweise zugeordneten Ansichtskarten, Reklame- und Siegelmarken.

Veikkos neuste Geschichte

Verzeichnis der Geschichten

200 Jahre Turnbewegung

Am 19. Juni 1811 eröffnete Friedrich Ludwig Jahn in der Berliner Hasenheide den ersten Turnplatz Deutschlands. Damit wurde der Grundstein für eine große Turnbegeisterung der Deutschen gelegt, die bis zum ersten Weltkrieg andauerte. Vor 100 Jahren wurde „Turnvater“ Jahn sogar als Werbefigur von verschiedenen Firmen verwandt. So gab es beispielsweise Jahn Turnschuhe“ und „Jahn-Wolle“.


Jahn unterstützte damals auch die Werbung für nichtkommerzielle Zwecke. So diente er als überzeugter Antialkoholiker dem „Bund deutscher Alkoholgegner“ als Galionsfigur.


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"Ich suchte im Biergenusse seine Deutschheit; es sind Schlafmützen und Duckmäuser, die in täglicher Bierflut das Leben fortschwemmen und den Geist verräuchern."

Fr. L. Jahn








Die Verdienste des Turnvaters für den deutschen Sport, wurden vor dem ersten Weltkrieg von Firmen auch zu Propagandazwecken genutzt. So brachten einige Firmen Serien von Reklamemarken mit berühmten „Freiheitshelden“ heraus, zu denen auch Jahn gezählt wurde.


Die Turnbewegung beinhaltete zugleich einem Drang nach Freiheit, denn Jahn verstand das Turnen als politische Demonstration gegen die französische Besatzung. Die Befreiungskriege förderten den Aufschwung der Turnerbewegung. Während 1813 nur 370 Menschen in der Hasenheide aktiv turnten, waren es 1816 bereits über 12.000 in mehr als 1.000 Vereinen. Das Turnen wurde zu einer populären Massenbewegung und deshalb vom herrschenden Adel kritisch beäugt.

In Preußen wurde ein Turnverbot erlassen und Jahn selbst inhaftiert (bis 1825). Im Jahr 1842 hob man das Turnverbot wieder auf. Diese bedeutende Rolle des Turnens geriet im Verlauf der Jahrzehnte immer weiter in Vergessenheit. Sport wurde nur noch als Mittel der körperlichen Ertüchtigung angesehen und nicht mehr als Freiheitskampf. Auch das Turnen wurde für die Bevölkerung immer uninteressanter. Während vor 100 Jahren noch mit berühmten Figuren Werbung für diesen Sport gemacht wurde, interessiert sich heute nur noch ein geringer Teil der Bevölkerung für das Turnen.

Die Vermarktung von bekannten Sportlern zeigt auch heute noch eine gewisse Beständigkeit in der Werbung. Im Unterschied zu damals, stammen die Sportler, die zu Werbezwecken benutzt werden, wenig mehr aus dem Turnbereich sondern eher aus Trendsportarten wie Snowboarding oder dem Volkssport Fußball.

Der historische Jahn

Friedrich Ludwig Jahn wurde 1778 als Sohn einer Pastorenfamilie in Lanz (Prignitz) geboren. Nach den Schulbesuchen in Salzwedel (1791) und Berlin (1794) beende er seine Schulausbildung ohne Abschluss. Dennoch gelang es ihm, sich an verschiedenen Universitäten, unter anderem in Halle und Greifswald einzuschreiben. Hier jedoch beendete Jahn auch sein Studium ohne Abschluss. Nach der Niederlage Preußens bei Jena und Auerstädt gegen Napoleon 1806 schloss sich Jahn der Befreiungsbewegung an. 1810 gründete er den „Deutschen Bund“. Zudem verlegte er seine Denkschrift „Deutsches Volkstum“. Die darin enthaltende Deutschtümelei traf damals den Zeitgeist und erwies sich als sehr erfolgreich. 1848 schloss Jahn sich der Revolution und nahm als Abgeordneter an der Frankfurter Pauskirchenversammlung teil. Jahn verstarb 1852.

Autor: Martin Kirchner

Video über den Turnvater

Literatur

Bartmuss, Hans Joachim; Kunze, Eberhard; Ulfkotte, Josef (Hrsg.): „Turnvater“ Jahn und sein patriotisches Umfeld – Briefe und Dokumente 1806 – 1812. Weimar 2008.

Ohlmann, Oliver: Friedrich Ludwig Jahn – Frisch, frei, fröhlich, fromm. Erfurt 2009.

Ohlmann, Oliver: Turnvater Jahn und die deutschen Turnfeste. Erfurt 2008.