Heilig-Geist-Kirche (Mannheim)

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Heilig-Geist-Kirche (Mannheim)

Die Heilig-Geist-Kirche in Mannheim ist eine große neugotische Kirche der Katholiken im Stadtbezirk Schwetzingerstadt/Oststadt. Sie wurde zwischen 1898 und 1903 nach den Plänen von Ludwig Maier erbaut.


Geschichte

Durch den rasanten Bevölkerungszuwachs in Mannheim in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg auch die Zahl der Katholiken. Östlich der Innenstadt entstanden die neuen Stadtteile Oststadt und Schwetzingerstadt, wo die Zahl der katholischen Einwohner von 3.500 im Jahr 1888 auf 7.900 um 1900 stieg. Für die Seelsorge waren die Pfarrer der Oberen Pfarrei an der Jesuitenkirche zuständig. 1888 begannen die Planungen zur Gründung einer eigenen Pfarrei. Das notwendige Grundstück für einen Kirchenneubau zwischen Seckenheimer, Roon- und Moltkestraße erhielt die katholische Gemeinde Mannheims nach langen Verhandlungen mit der Stadt im Tausch gegen das Anwesen der alten Schulkirche – der ehemaligen Kirche des Augustiner-Chorfrauen-Stifts in L1, 1.

Im April 1898 fand der erste Spatenstich für die Heilig-Geist-Kirche statt. Ein erster Gottesdienst in der noch nicht fertiggestellten Kirche wurde am 18. November 1900 abgehalten, als eine Pfarrkuratie eingerichtet wurde. Auch die kirchlichen Feiern der Generalversammlung der deutschen Katholiken, die 1902 im Mannheimer Rosengarten tagte, fanden in der neuen Kirche statt. Die Weihe der Heilig-Geist-Kirche erfolgte am 15. März 1903 durch den Freiburger Erzbischof Thomas Nörber. 1906 wurde die Kuratie zur Pfarrei erhoben. Bis 1914 malte der Kunstmaler Fritz Muth den Innenraum aus. Auch nach dem Bau der Kirche stieg die Einwohnerzahl weiter steil an, so dass Heilig-Geist 1919 die größte Pfarrei im Erzbistum Freiburg war und deswegen bis 1930 in der östlichen Schwetzingerstadt die St.-Peter-Kirche erbaut wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurden der Turmhelm und der Dachstuhl getroffen und die Fenster zerstört. Ab 1947 war die Kirche wieder nutzbar und wurde so nach Kriegsende zum wichtigen Versammlungsort der Mannheimer Katholiken. Bis 1953 wurde die Kirche unter der Leitung von Hans Rolli renoviert und ein vereinfachter Turmhelm aufgesetzt. Die Fenster wurden erneuert und die historischen ornamentalen Wandmalereien beseitigt, da die „lahme Neugotik der Jahrhundertwende“ als unschön und veraltet angesehen wurde. 1996 wurde an das Pfarrhaus ein großer moderner Gemeindesaal angefügt. Seit 2004 gehört die Pfarrei mit der St.-Peter-Gemeinde (Schwetzingerstadt) und der St.-Pius-Gemeinde (Neuostheim) zur Seelsorgeeinheit „Am Luisenpark“. Die Kirche wird auch von der Gemeinde der kroatischen Katholiken genutzt.

Im Sommer 2007 wurden erhebliche Schäden bei den Fialen im oberen Teil der äußeren Steinschmucks entdeckt. Bei der letzten Renovierung 1978 war dieser Zierrat durch in Beton gegossene Teile, die mit einem hellroten Kunststoff ummantelt wurden, ersetzt worden. Diese Materialkombination erwies sich als nicht sehr haltbar. Auch die Maßwerkfenster und Gesimse wiesen Schäden auf. Deshalb wurde rund um die Kirche eine Schutzbarriere für die Passanten erstellt und etwa 80 Prozent der ursprünglich 171 Fialen und Kreuzblumen abgenommen, weil sie nicht mehr standhaft genug waren. Dabei wurden auch die Schäden an der Bleiverglasung der Fenster beseitigt, der Taubendreck in den Giebelnischen entfernt und die Öffnungen mit Netzen verschlossen. Diese Sicherungsarbeiten wurden 2008 beendet. 2010 begann nach Absprache mit dem Denkmalamt die Wiederherstellung der für die Außenoptik wichtigsten Fialen, 14 große, bis 3 Meter hohe und 44 mittelgroße, bis 1,80 Meter hohe. Die Arbeiten sollen 2014 beendet sein, unterbrochen vom Deutschen Katholikentag, der 2012 in Mannheim stattfindet.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Andreas Praefcke

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