Heiligen-Geist-Hospital (Lübeck)

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Das 1286 erbaute Heiligen-Geist-Hospital am Koberg in Lübeck ist eine der ältesten bestehenden Sozialeinrichtungen der Welt und eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt. Es steht in der Tradition der Heilig-Geist-Spitäler nach dem Vorbild von Santo Spirito in Sassia in Rom. Betreut wurden die Spitäler von den Brüdern vom Orden des Heiligen Geistes.


Stiftung

Nachdem der Kaufmann Bertram Morneweg aus Riga, wo er Handel getrieben haben soll, nach Lübeck zurückgekehrt war, war er neben anderen reichen Kaufleuten einer der Mitbegründer und erster Vorsteher des Heiligen-Geist-Hospitals, das im Stil der Backsteingotik errichtet wurde. Dem Hospital gehörten in und um Lübeck herum viele Ländereien, deren Einkünfte ausreichten, um die Armen und Kranken zu versorgen und andere Einrichtungen zu unterstützen. Dazu gehörten bis nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 auch die Hospitaldörfer in Mecklenburg wie Warnkenhagen (Ortsteil von Kalkhorst), Alt Bukow und Krumbrook bei Hohen Schönberg (Ortsteil von Kalkhorst) sowie ein Teil der Insel Poel: Brandenhusen, Neuhof, Seedorf, Wangern, Weitendorf. In Holstein gehörten dem Hospital unter anderem die Dörfer Böbs und Schwochel.

1935 kam es im Vorfeld der erwarteten territorialen Neugliederung (Groß-Hamburg-Gesetz) und der damit verbundenen Gefährdung der Lübecker Exklaven zu einem Gütertausch: Die Stadt erhielt die bisher dem Hospital gehörenden, innerhalb der Stadtgrenzen liegenden Güter Mönkhof und Falkenhusen, und die Stiftung Heiligen-Geist-Hospital erhielt im Gegenzug die Güter Behlendorf (259 ha), Albsfelde (123 ha) und den Behlendorfer See (70 ha).


Hospital

Die Bewohner des Hospitals waren einer klosterähnlichen Regel unterworfen, doch erhielten sie Nahrungsmittel und seit dem 17. Jahrhundert acht Mal im Jahr ein warmes Bad.


Altenheim

Während der Reformationszeit wurde das Hospital in ein „weltliches“ Altenheim umgewandelt, welches bis heute erhalten blieb. Ursprünglich standen die Betten der Hospitalbewohner in der Halle. Im 18. Jahrhundert dienten der erste und zweite Stock als Hospital. 1820 wurden vier Quadratmeter große, hölzerne Kammern gebaut, getrennt nach Geschlechtern. Die Abteilungen sind nach oben offen. Es gibt zwei Längsgänge zwischen den Kabäuschenreihen. Es gab zusätzlich eine kleine Bücherei und Apotheke. An den Türen der Kammern kann man noch heute Namen und Nummern der damaligen Bewohner sehen. Bis 1970 waren die Kammern bewohnt.



Text: Wikipedia

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