Herma

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die HERMA GmbH ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Filderstadt, das Etiketten, Etikettiermaschinen und Haftmaterial produziert. An zwei deutschen Standorten und in sechs Niederlassungen (fünf in Europa und eine in den USA) werden rund 966 Mitarbeiter beschäftigt.

Reklamemarken

Geschichte

Den Grundstein für das Unternehmen legte Heinrich Hermann (1870–1939) im Jahre 1906 mit der Gründung einer kleinen Druckerei in Stuttgart-Wangen. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage während des Ersten Weltkrieges und der folgenden Inflation konnte die Heinrich Hermann Papierwarenfabrik das Geschäft weiter ausbauen und 1925 einen Neubau in Wangen beziehen.

Den Durchbruch brachte 1926 die Erfindung der Fotoecke, die über Jahrzehnte der Hauptumsatzträger des Unternehmens war. Noch heute werden die Fotoecken unter dem 1931 eingeführten Produktnamen Transparol angeboten.

Nach Heinrich Hermanns Tod 1939 leiteten seine Frau Christine und sein ältester Sohn Eberhard den Betrieb. Nachdem Eberhard kurz vor Kriegsende gefallen war, übernahmen Hermanns jüngere Söhne Werner und Heinrich jun. die Geschäftsführung. Ende der 1940er Jahre beschäftigte die Papierwarenfabrik Hermann mehr als 200 Mitarbeiter.

Als erstes deutsches Unternehmen fertigte Hermann ab 1951 selbstklebende Etiketten. Die Klebeetiketten zur Preisauszeichnung schufen die wichtigste Voraussetzung für die Selbstbedienung im Einzelhandel.

Im Jahr 1961 wurde ein zweites Werk in Bonlanden auf den Fildern eingeweiht. Zu diesem Zeitpunkt zählte HERMA, so der neue Name, 610 Mitarbeiter. 1965 folgte eine weitere Produktionsstätte in Deizisau. Das Unternehmen expandierte weiter, der Exportanteil stieg auf mehr als 25 Prozent. 1970 waren über 1.000 Menschen bei HERMA beschäftigt. 1971 wurde in Frankreich die erste Tochtergesellschaft gegründet.

Nach dem Ausscheiden von Heinrich Hermann jun. 1976 führte Werner Hermann das Unternehmen gemeinsam mit Werner Röhm, der 1982 alleiniger Geschäftsführer wurde. Röhm stand bis 2003 an der Spitze des Unternehmens.

Im Werk Filderstadt-Bonlanden wurde 2007 ein neues Gebäude mit der größten Beschichtungsanlage der Welt mit einem integrierten Rollenlager gebaut. Die 35 Mio. Euro teure Beschichtungsanlage produziert Haftmaterial mit einer Geschwindigkeit von 1.200 m/min, was einer Geschwindigkeit von 70 km/h entspricht.

Aufgrund fehlender Erweiterungsmöglichkeiten wurde das Stammhaus in Stuttgart-Wangen im Juni 2008 aufgelöst. Der Geschäftsbereich Etiketten sowie zentrale Unternehmenseinheiten wurden komplett in den Standort Filderstadt-Bonlanden integriert. Der Geschäftsbereich Etikettiermaschinen zog an den Standort Deizisau. 2016 kündigte HERMA an, den Standort in Filderstadt-Bonlanden deutlich zu erweitern. In diesem Zug soll auch der Standort in Deizisau aufgelöst werden. Der Geschäftsbereich Etikettiermaschinen wird dann ebenfalls in Filderstadt-Bonlanden angesiedelt sein. Die Baumaßnahmen für die Erweiterungen sollen bis 2019 andauern.[2]

Heute beschäftigt HERMA an acht Standorten insgesamt 966 Mitarbeiter (Stand 2016), etwa 800 davon in Deutschland. Von den rund 320 Mio. Euro Umsatz pro Jahr entfallen 60 % auf den Export.

Produkte

Die Tätigkeiten von HERMA gliedern sich in die drei Geschäftsbereiche Etiketten, Etikettiermaschinen und Haftmaterial.

Der Bereich Etiketten umfasst ein Sortiment von mehr als 3.000 Artikeln. Dazu gehören Büro- und Haushaltsetiketten, spezielle Etiketten für Industrie und Handel (z. B. besonders hitze- oder flüssigkeitsbeständige Etiketten) sowie verwandte Produkte wie Klebefolien, Verstärkungsringe etc. Darüber hinaus gibt es ein umfangreiches Angebot an Schulprodukten, das sich vor allem auf den Schutz von Büchern und Heften konzentriert (Buchhüllen, Hefthüllen, Buchschutzfolien).

Der Geschäftsbereich Haftmaterial produziert selbiges und bildet damit die Grundlage für den Bereich Etiketten. Die hergestellten Haftverbunde (bestehend u. a. aus Etiketten- und Unterlagenmaterial) werden außerdem an Unternehmen geliefert, die dieses zur Fertigung eigener Etikettenlösungen verwenden.

Der dritte Geschäftsbereich entwickelt und produziert Etikettiermaschinen und Etikettierer. Sie werden benötigt zum industriellen Aufbringen von Etiketten. Während die kompletten Etikettiermaschinen in erster Linie von Endanwendern bestellt werden (wie z. B. Kosmetik-, Pharma- und Lebensmittelhersteller), liefert HERMA seine Etikettierer auch an andere Maschinenbauer, z. B. für Rundläufer bei der Getränkeabfüllung.


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.