Hermann von Soden

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Hermann von Soden

Hans Karl Hermann von Soden (* 16. August 1852 in Cincinnati; † 15. Januar 1914 in Berlin) war ein evangelisch-lutherischer Theologe. Seine Katalogisierung der neutestamentlichen Handschriften war einflussreich für die Erforschung der Textgeschichte des Neuen Testaments.

Leben

Hermann von Soden entstammte dem Adelsgeschlecht Soden. Er studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen, wo er Mitglied der Verbindung Normannia wurde. Mit 29 Jahren berief man ihn 1881 als Pastor nach Dresden. Später wurde er als Archidiakonus nach St. Jacobi in Chemnitz versetzt.

Ab 1888 wirkte er als erster Pastor an der Jerusalemkirche zu Berlin. Zwei Jahre später lehrte Soden als Privatdozent für das Neue Testament an der Universität. Im September 1893 wurde er dort zum außerordentlichen Professor und 1913 zum ordentlichen Professor ernannt. Das Grab von Hermann von Soden

Elise König unterstützte in den folgenden Jahren Soden finanziell äußerst großzügig. Durch diese Förderung war es Soden zusammen mit Hans Lietzmann möglich, viele Mitarbeiter in Bibliotheken zu schicken und durch deren Vorarbeiten das Neue Testament mit seiner Entwicklungsgeschichte in vielen Lesarten umfassend darzustellen. Seine Ausgabe „hat auf die Handausgaben des 20. Jahrhunderts die stärksten Auswirkungen gehabt“.[1] Allerdings war das von Soden eingeführte Sigelsystem sehr kompliziert in der Handhabung.[2]

Neben seiner wissenschaftlichen Aufgabe widmete von Soden sich ehrenamtlich der Sozialarbeit: er war Vorsitzender des Berliner Vereins zum Schutz der Kinder vor Ausnutzung und Mißhandlung, ein regionaler Vorläufer von Deutscher Kinderschutzbund DKSB.

Als Kirchentheoretiker entwickelte Soden die Ideen von Emil Sulze weiter und forderte aber ebenso eine Reform der parochialen Strukturen gerade von großstädtischen Gemeinden.

Im Alter von 62 Jahren starb Pastor Freiherr Hermann von Soden am 15. Januar 1914 in Berlin. Er wurde auf dem Friedhof II der Jerusalems- und Neuen Kirche in Berlin-Kreuzberg beigesetzt.

Sein Sohn Hans von Soden war ein bedeutender Kirchenhistoriker.

Werke

Die Schriften des Neuen Testaments in ihrer ältesten erreichbaren Textgestalt hergestellt auf Grund ihrer Textgeschichte. 4 Bände, Berlin 1902–1913.

Palästina und seine Geschichte, sechs volkstümliche Vorträge, Leipzig 1899. 3., verbesserte Aufl.1911.

Die Briefe an die Kolosser, Epheser, Philemon; die Pastoralbriefe, 2. verbesserte und vermehrte Aufl. bearbeitet von H. von Soden. Freiburg i. Br. 1893.

Die wichtigsten Fragen im Leben Jesu, Ferienkurs-Vorträge Berlin 1904, 2. verb. Aufl., Berlin 1909.

Hebräerbrief, Briefe des Petrus, Jakobus, Judas, 3. verbesserte und vermehrte Aufl., Freiburg i. Br. 1899.

Hat Jesus gelebt? aus den geschichtlichen Urkunden beantwortet von Hermann von Soden, Berlin 1910.

Urchristliche Literaturgeschichte, die Schriften des Neuen Testaments, Berlin 1905.


Text: Wikipedia

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Bild: Wikimedia

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