Herrenhaus Blankensee

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Das Herrenhaus Blankensee auch Sudermanns Refugium im Ort Blankensee in Brandenburg wurde 1740 (nach anderen Angaben 1701) angeblich auf den Fundamenten einer alten deutschen Burg für den sächsischen Kreishauptmann Christian Wilhelm von Thümen gebaut, nach dessen seit 1446 hier ansässigen Vorfahren die Region lange als Thümenscher Winkel beziehungsweise Thümscher Winkel bezeichnet wurde. Vom hoch verschuldeten letzten Thümenschen Gutsherrn Viktor konnte Sudermann das Gut überaus günstig erwerben. Das Herrenhaus gilt als typisches Bauwerk des märkischen Barock und ist mit seiner Einheit von Haus und Park beispielhaft für die Herrenhausanlagen im 18. und 19. Jahrhundert in der Mark Brandenburg. Der zweigeschossige Putzbau ist heute Eigentum der Brandenburgischen Schlössergesellschaft und wurde bis 31. Dezember 2004 als Tagungs- und Gästehaus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften genutzt. Seit dem 1. Mai 2006 werden die Räume des Schlosses wieder vom Hoteliersehepaar Beate und Jürgen Keck vom AKZENT-Parkhotel Trebbin für Veranstaltungen angeboten. Während der Park frei zugänglich ist, kann das Schloss nur bei geführten Rundgängen des Bauernmuseums zur Besichtigung des Sudermann-Zimmers betreten werden. Die Rundgänge finden jeweils zu Ostern und Pfingsten statt. Das Schloss ist denkmalgeschützt.


Der Schlosspark

Das Herrenhaus, gehörte zwischen 1902 und 1928 als letztem privaten Besitzer dem Schriftsteller Hermann Sudermann (1857–1928), der neben diesem Landsitz eine Stadtwohnung in Berlin unterhielt. Der ostpreußische Dramatiker und Romancier (Die Ehre, Frau Sorge, Der Katzensteg) stattete den ursprünglich 1832 nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné gestalteten Schlosspark mit Statuen aus, die er von seinen Reisen mitbrachte. Geschwungene Brücken über mehrere Seitenarme der Nieplitz, italienischer Garten, Marmorbänke, kleine Tempel sowie Götter und Göttinnen mitten in einem dichten Baumbestand machen aus dem heute sogenannten Sudermann-Park ein verwunschenes südländisches Refugium in märkischer Idylle. Sudermann beschrieb die Atmosphäre im Park mit folgenden Worten:

… aus dessen Innern hie und da ein Leuchten kam von Säulen und Brücken und weißem weinumsponnenem Mauerwerk … Aus dem Hintergrunde, von einem Hügel her, den Schwarztannen düster umragten, schaute feierlich ein Rundtempelchen mit toskanischen Säulen und grünschillerndem Dache …

Noch ohne Sudermanns Rundtempelchen und Skulpturen stellte sich der Park rund 50 Jahre zuvor Theodor Fontane auf seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg mit Elsbruch und zwei Seen noch deutlich ursprünglicher dar:

Am schönsten gelegen ist das Herrenhaus. In Front ein Elsenbruch, an den Flügeln zwei breite Seespiegel, und zwischen Schloss und Park ein Wasserlauf, der diese beiden Seeflächen verbindet, – das ist in großen Zügen die Szenerie.



Text: Wikipedia


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