Holländisches Viertel

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1989 Mittelstraße
1989 Mittelstraße 3-10
1977 Schornstein Mittelstraße 4
1974 Brandgasse Mittelstraße 1

Das Holländische Viertel ist ein im Herzen Potsdams gelegenes Stadtviertel, das zwischen 1733 und 1740 im Zuge der zweiten Stadterweiterung unter Leitung des holländischen Baumeisters Johann Boumann erbaut wurde. Das Viertel besteht aus 134 Häusern aus rotem Backstein, die durch die Mittel- und Benkertstraße in vier Blöcke aufgeteilt werden. Es gilt als größtes zusammenstehendes Bauensemble und Kulturdenkmal holländischen Stils außerhalb der Niederlande in Europa.


Erbauung

Bevor man das Holländisches Viertel errichten konnte, musste zunächst das dort befindliche Sumpf-Areal trockengelegt werden. Es wurde daher extra ein Bassin geschachtet, um das Wasser abfließen zu lassen und auch zu sammeln, bevor es in den Heiligen See weitergeleitet werden konnte. Die Anlage dieses Bassins war dann auch die Geburtsstunde des neben dem Viertel gelegenen Bassinplatzes, an dem sich heute die katholische Kirche St. Peter und Paul befindet.


Geschichte

Das in sich geschlossene Quartier im holländischen Stil sollte im 18. Jahrhundert holländische Handwerker nach Potsdam locken. Da diese aber nicht in der gewünschten Zahl kamen, zogen französische und preußische Handelsvertreter, Künstler und Soldaten in die Typenhäuser.

Bis 1878 lag das II. Bataillon des 1. Garde-Regiment zu Fuß hier in Bürgerquartieren. In der Mittelstraße 3, beim Altwarenhändler Bertold Remlinger erwarb 1906 der Hauptmann von Köpenick eine Uniform eben dieses Garde-Regiments zu Fuß.

Nachdem das Holländische Viertel zu DDR-Zeiten in Teilen dem Verfall preisgegeben war, wurde es nach der Wende, auch durch die Unterstützung des niederländischen Königshauses, nach und nach wiederentdeckt und restauriert, sodass heute nur noch wenige Häuser nicht saniert sind.


Heutige Bedeutung

Die Mischung von Wohnraum, kleinen Läden, Galerien, Werkstätten, Kneipen, Restaurants und Cafés geben dem Holländischen Viertel ein Flair, das es bei Einwohnern und Touristen gleichermaßen beliebt macht.

Dreimal im Jahr finden im Viertel Feste statt: Das Tulpenfest im April, der Töpfermarkt im September und der holländische Weihnachtsmarkt (Sinterklaas).

Das Haus Mittelstraße 8, das auch Johann-Boumann-Haus heißt, zeigt als Museum Hintergründe zur Entstehung des Holländischen Viertels. Im Haus Mittelstraße 25 wohnte ab 1746 der Hofbildhauer Friedrich Christian Glume.

Im Haus Benkertstraße 3 hat das Potsdam-Museum seinen Sitz. In den Ausstellungsräumen im Vorderhaus sind neben ständig wechselnden Sonderausstellungen Stadtansichten des 18. bis 20. Jahrhunderts zu besichtigen. 1777 zog Carl von Gontard, einer der bedeutendsten Architekten Friedrichs des Großen, in das Haus in der Benkertstraße 16.






Text: Wikipedia

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