Holstenhallen (Neumünster)

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Holstenhallen
Holstenhallen
Das neue Foyer-Ost der Holstenhallen am Abend
Pferdestadt Neumünster - Die Holstenhallen sind Heimat renommierter Pferdezuchtveranstaltungen

Die 1938/39 vom Stadtbaurat und Architekten Dr.-Ing. Grube erbauten Holstenhallen (Justus-von-Liebig-Straße 2-4) sollten eigentlich als Viehauktionshallen mit Gleisanschluss sowie für Aufmärsche genutzt werden – der Ausbruch des zweiten Weltkriegs verhinderte dieses Vorhaben jedoch. So dienten sie ab 1939 zunächst der Firma Land und See Leichtbau GmBH als Montagehallen für den Flugzeugbau und die Rüstungsindustrie. Nach dem Krieg wurden die Hallen ab 1945 von der britischen Besatzungsmacht als Lagerhalle und Werkstatt genutzt, bis 1947 das Dach unter einer enormen Schneelast zusammenbrach.

Erst 1950 wurden die Holstenhallen, inzwischen wiederhergestellt, ihrem ursprünglichen Zweck zugeführt und als Veranstaltungshallen neu eröffnet. Seitdem haben sich die Hallen zum wichtigsten Veranstaltungsort der Stadt (Messen, Kongresse, Auktionen, Ausstellungen, Kultur- und Sportveranstaltungen) mit überregionaler Bedeutung gemausert.

In den vergangenen Jahrzehnten kamen modernere Erweiterungsbauten, wie beispielsweise Foyers, hinzu. Seit 2013 werden die Holstenhallen bei laufendem Betrieb umfassend saniert und erweitert (u. a. neue Eingangsbereiche). Für die Modernisierung, die Mitte 2015 abgeschlossen sein soll, sind bis zu 21 Millionen Euro vorgesehen.

Derzeit umfasst der Holstenhallenkomplex fünf Veranstaltungshallen, eine Auktionshalle sowie ein mehr als 85.000 Quadratmeter großes Freigelände. Nach wie vor wird der Komplex durch die Haupthalle (Halle 1) mit ihrem auffälligen ovalen Tonnendach dominiert, die auf ca. 4200 qm (inkl. Foyers) sowie aufgrund ihres austauschbaren Bodens Platz und Möglichkeiten für die verschiedensten Veranstaltungen bietet. Die größte der Hallen ist die 2002 erbaute Halle 5. Die beiden großen Hallen sind durch die etwas kleineren Hallen 3 und 4 miteinander verbunden. Der kleinen Auktionshalle sind flexible Stallungen angeschlossen, was die Holstenhallen auch heute noch zum wichtigsten Umschlagplatz für Nutztiere in Schleswig-Holstein macht. Die kleinste Veranstaltungshalle, die Halle 2, schließt sich im Südwesten des Komplexes an die Haupthalle an und stellt damit die Verbindung zu dem ebenfalls auf dem Gelände ansässigen Holstenhallen-Restaurant dar.


Text und Bilder: Anna Pechbrenner


Quellen:

Dwars, Marianne / Fahrner, Dr. Klaus / Nagar, Bärbel (Hrsg.): Neumünster Lexikon. Neumünster 2003.

Geil, Thorsten: Endgültig: Holstenhallen werden saniert. In: Holsteinischer Courier am 27.04.2012: http://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/endgueltig-holstenhallen-werden-saniert-id148287.html. Datum des letzten Zugriffs: 21.01.2015.

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.

http://www.holstenhallen.com/