Ilmebahn

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Die Ilmebahn ist ein in Einbeck ansässiges regionales Verkehrsunternehmen mit der Rechtsform der GmbH.

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Geschichte

Nach mehreren Vorstößen der Stadt Einbeck wurde die Braunschweigische Eisenbahngesellschaft, die aus der braunschweigischen Staatsbahn hervorgegangen war, vom preußischen Staat angewiesen, eine Bahnstrecke zwischen Salzderhelden an der hannoverschen Südbahn und der Stadt Einbeck zu bauen. 1879 konnte die 4,6 km lange Strecke in Betrieb genommen werden.[2] Da es Interesse gab, diese Strecke in den Solling zu verlängern, aber der Staat kein Interesse daran hatte, wurde die Ilmebahn AG in Dassel gegründet und am 25. Oktober 1882 ins Handelsregister eingetragen. Am 20. Dezember 1883 wurde der Eisenbahnbetrieb zwischen dem Staatsbahnhof Einbeck Mitte und Dassel aufgenommen. Die Betriebsführung lag nacheinander bei der Braunschweigischen Eisenbahngesellschaft, bei der Preußischen Staatsbahn (Eisenbahndirektion Hannover) und bei der Deutschen Reichsbahn (Eisenbahndirektion Cassel). 1924 wurde die Betriebsführung selber übernommen und eigene Fahrzeuge angeschafft. 1949 wurde der Omnibus-Linienverkehr aufgenommen. Von der Deutschen Bundesbahn wurden 1954 die gesamten Verkehrsleistungen auf der Strecke Salzderhelden – Einbeck übernommen. Der Schienenpersonenverkehr wurde 1975 eingestellt. 1982 wurde die Bedienung der Strecke Einbeck (ehemals Salzderhelden) – Einbeck Mitte (ehemals Einbeck) wieder an die DB übergeben und 1992 erneut übernommen. 1994 wurde die Rechtsform der Ilmebahn von einer AG in eine GmbH überführt.

In der Blankschmiede Neimke befindet sich eine Ausstellung zur Geschichte dieser Bahn.

Infrastruktur

Als Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) gehört der Ilmebahn die eingleisige Strecke Einbeck-Salzderhelden – Juliusmühle, auf der sie den Güterverkehr durchführt. Die Teilstrecke Salzderhelden – Einbeck Mitte wurde 1999 von der DB AG gepachtet und 2005 gekauft. Der Streckenabschnitt Dassel – Markoldendorf wurde 2002 und der anschließende Abschnitt Juliusmühle – Markoldendorf 2004 stillgelegt.[3] Derzeit wird die Strecke noch bis Sachsenbreite betrieben, wo die Strecke an einem Prellbock endet. Der Abschnitt bis Juliusmühle ist zur Übernahme durch andere EIU ausgeschrieben.[4] Die Betriebswerkstatt und der Betriebshof befindet sich in Einbeck.

Verkehr

Als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ist die Ilmebahn GmbH für die DB Cargo tätig und erbringt Rangierleistungen auf verschiedenen Bahnhöfen im Umkreis (Kreiensen, Bad Gandersheim, Stadtoldendorf, Holzminden, Northeim u. a.)

Weiterhin betreibt sie den Stadt- und Schulbusverkehr sowie mehrere Regionalbuslinien des ÖPNV im Gebiet des ehemaligen Landkreis Einbeck sowie teilweise darüber hinaus im Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (VSN, seit 1999).

Die Ilmebahn GmbH ist Mitglied im Tarifverband der Bundeseigenen und Nichtbundeseigenen Eisenbahnen in Deutschland (TBNE).

Reaktivierung

Es gibt Bestrebungen, auf dem Streckenabschnitt Einbeck-Salzderhelden – Einbeck Mitte den Schienenpersonennahverkehr wieder aufzunehmen.[5] Dieser Abschnitt gehört zu den drei Strecken, deren Reaktivierung nach Gutachtermeinung einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen erzielen würden.[6]

Im Januar 2016 wurde eine Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Land Niedersachsen und der Ilmebahn GmbH geschlossen. Die Vereinbarung sieht die Reaktivierung der Strecke zwischen Einbeck-Salzderhelden und Einbeck Mitte vor. Die Wiederaufnahme des SPNV ist mit dem Fahrplanwechsel 2017/2018 im Dezember 2017 vorgesehen. Die Züge sollen dann mit vier Minuten Fahrzeit die Innenstadt von Einbeck mit dem Bahnhof Salzderhelden verbinden, wo Anschluss nach Göttingen und Hannover besteht. Vorgesehen ist dabei eine stündliche Bedienung, wobei während der Hauptverkehrszeit direkte Züge nach Göttingen eingerichtet werden sollen. Die Kosten für die Herrichtung der Infrastruktur belaufen sich auf 8 Millionen Euro.[7]

Die Betriebsleistungen sollen per Direktvergabe bis Dezember 2029 an DB Regio vergeben werden. Die Leistungen werden dabei in das Dieselnetz Südost-Niedersachsen integriert, bei dem Fahrzeuge vom Typ LINT 41 zum Einsatz kommen.[8] Nach einem Gutachten wird für die Strecke Einbeck Mitte – Einbeck-Salzderhelden langfristig ein Potenzial von 600 Fahrgästen gesehen, wobei 350 davon Neukunden sind. Die parallele Regiobusbedienung soll hierfür entfallen.[


Text: Wikipedia

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