Immenstaad

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Ortsgeschichte

Im Jahre 1094 schenkte Herzog Welf IV. von Bayern dem Kloster Weingarten bedeutende Güter in Immenstaad, an der Seestraße West. Daher konnte die Gemeinde 1994 ihr 900jähriges Bestehen feiern. Jedoch finden sich bereits aus der Pfahlbau- und Bronzezeit erste Spuren der Besiedlung, auch Hügelgräber.

Wohl um 600 bis 700 n.Chr. gründeten Alemannen den Ort, dessen Name am besten mit "Landestelle [Staad] des Immo" gedeutet wird. Die Herrschaftsrechte über den Ort und seine Umgebung waren früh überaus zersplittert; im Laufe der Jahrhunderte hatten Anteile daran die Ritter von Helmsdorf, die Grafen von Heiligenberg (denen 1534 Fürstenberg nachfolgte), die Schenken von Ittendorf, die Reichsstadt Überlingen, die Grafen von Montfort-Tettnang, die Deutschordenskommende Mainau, die Klöster Salem, Einsiedeln, Ochsenhausen, Weingarten und Habsthal, sowie Joseph Freiherr v. Laßberg. Das heutige Gebiet der Gemeinde (921 ha) hatte noch 1778 sechs verschiedene Herren! Meist auswärtige Klöster besaßen 1/4 der Fläche, vor allem Weinberge, und bezogen Zehnten und Grundzinsen.

Der Ortskern war 500 Jahre lang dreigeteilt: im 18. Jahrhundert regierte Fürstenberg im östlichen Teil (ab Gasthof "Adler"), der mittlere, größte Teil gehörte seit 1500 und 1510 zur Mainau, der Westen (ab Wattgraben) zu Weingarten. Erst 1779 und 1783 erwarben die Fürstenberger den gesamten Ort; er wurde 1806 badischer Grenzort. Die bäuerliche Selbstverwaltung war ausgeprägt: ein jährlich gewählter Dorfmeister und ein Säckelmeister standen an der Spitze eines 24köpfi-gen Gemeinderats. Die Bürger wählten bis 1807 ihren Pfarrer und 2 Kapläne, sie rangen den Helmsdorfern eine Satzung ("Öffnung") ab, waren frei von der Leibeigenschaft - eine Seltenheit in damaliger Zeit - und besaßen die meisten Grundstücke als freies Eigentum.

1972 erfolgte die Eingliederung von Kippenhausen, Frenkenbach und Kirchberg. Der Weinbau war die wirtschaftliche Grundlage; in neuerer Zeit ist es vor allem der Obstbau und ein beachtliches Handwerk und Gewerbe. Die Ansiedlung der Dornier-Werke und der Fremdenverkehr bestimmten die Entwicklung der letzten Jahrzehnte, und die Einwohnerzahl stieg von 860 im Jahre 1900 auf heute 6200.