Infanterie-Schießschule

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Ansichtskarte der Infanterie-Schießschule (1916)
Ansichtskarte der Infanterie-Schießschule (1914)
Ansichtskarte der Infanterie-Schießschule (1919)
Siegelmarke der Infanterie-Schießschule
Appell im Wachregiment des Oberkommandos

1910 begann die Militärgeschichte des Standortes Zossen/Wünsdorf. Die Berliner Truppen verlegten periodisch per Militäreisenbahn nach Zossen um den neuen Truppenübungsplatz zur Geländeausbildung zu nutzen. Dabei nahmen die kaiserlichen Gardetruppen im neu errichteten Stammlager Zossen zeitweilig Quartier,

Zeitgleich zum Stammlager wurde 5 km südlich bei Wünsdorf eine repräsentative Infanterie-Schießschule errichtet, deren Stammbataillon im Oktober 1913 den Dienstbetrieb aufnahm.

Die Infanterie-Schießschule stellte mit Kriegsbeginn die Ausbildung ein und diente nun mit dem angeschlossenen Garnisonslazarett als Heimatlazarett und Genesungsheim der kaiserlichen Garde.

Nach Abschluss des Versailler Vertrages und der Aufstellung des 100.000-Mann-Heeres wurden der Truppenübungsplatz Zossen und die Lager vom deutschen Militär aufgegeben.

Eine militärische Nutzung gab es nur in der ehemaligen Infanterie-Schießschule, wo von 1921 bis 1932 das Ausbildungsbataillon des 9. Potsdamer Infanterieregimentes stationiert war. Ab 1932 verlegte die 3. (Preußische) Kraftfahrabteilung aus Berlin in diese Kaserne. Auf Basis dieser Abteilung wurden ab 1935 neue Panzeraufklärungsbataillone an anderen Standorten der Wehrmacht aufgestellt.

In der Kaserne der ehemaligen Infanterie-Schießschule (nun Hindenburg-Kaserne) wurde 1935 die Panzerabwehrabteilung 39 (ab 1937 Panzerabwehr-Lehrabteilung) aufgestellt. Diese Einheit wurde 1939 in die Struktur des Panzerlehr-Regimentes eingegliedert. Im August 1943 verlegte das Panzer-Lehrregimentes nach Fallingbostel. Die Kaserne wurde für die Unterbringung von in Berlin ausgebombter Wehrmacht-Dienststellen benötigt.

Nach der Besetzung der Kaserne durch die Roten Armee am 21. April diente sie bis Anfang der 1950er Jahre als Truppenunterkunft.

Anfang 1953 begann der Stab des Oberkommandos der Gruppe der sowjetischen Besatzungstruppen den Umzug nach Wünsdorf in die ehemaligen Kasernen der Wehrmachts-Panzertruppen.

In der ehemaligen Infanterie-Schießschule Wünsdorf war nun 43. Wach- und Sicherstellungsregiment untergebracht. Es stellte den täglichen Dienstbetrieb des Oberkommandos sicher von der Bewachung über die Fahrzeuggestellung bis zu den Büro- und Wirtschaftsdiensten. Zum Bestand des Regimentes gehörte auch die Ehrenkompanie des Oberkommandos.

Seit dem Abzug der Westgruppe der Truppen steht die Kaserne seit September 1994 leer und wartet im Rahmen des Konversionsprogrammes auf eine friedliche Nutzung.


Foto Archiv Museum Roter Stern: Appell im Wachregiment des Oberkommandos.

Quelle