Interhotel Potsdam
Das 17 geschossige Gebäude mit 210 Zimmern wurde von 1966-69 als Vorzeigeprojekt der SED-Bezirksleitung und als Zeichen der sozialistischen Baukunst errichtet. Im Jahr 1969 wurde es dann von der Interhotel-Kette unter dem Namen „Interhotel Potsdam“ in Betrieb genommen. Es war das 20. Hotel der renomierten Hotelkette der DDR.
Aus dem Potsdam-Stadtfüher von 1978`:
Der Hochhauskörper wurde aus vorgefertigten Platten errichtet und hat eine Höhe von 54 m. Alle 200 Zimmer sind mit Bad bzw. Dusche und einem Radio ausgestattet, auf Wunsch erhält der Gast auch Fernsehapparat und Kühlschrank.
Die Rückwand der Rezeption ist geschliffener bulgarischer Muschelkalk. In der farbigen Betonglaswand von Fritz Eisel wir das Zeichen des Potsdamer Interhotels dekorativ variiert. Ein Raumteiler von Jürgen von Woyski (Hoyerswerda) trennt den Empfangsram von dem Restaurant "Serbia Grill".
Zur Havel hin liegen das Hotelrestaurant "Sanssouci" (als Kaskade gestaltete Sandsteinsäule von Wieland Förster) und der Mehrzweckraum "Salon Rouen" (Wandteppich, Entwrf Fritz Eisel, Ausführung Christine Dettmar, Neuruppin).
Einen wunderschönen Ausblick auf Potsdam und die es umgebende seenreiche Landschaft hat man von der "Café-Bellevue-Bar" im 16. Stock. Gleichsam als Widerspiegelung dieser Szenerie in Farbklängen ist die von Wolfgang Wegener entworfene Mosaikwand die den Raum beherrscht, zu verstehen.
Die Säule am Aufgang zur Terasse schuf der Bildhauer Jürgen von Woyski. Sie ist gedanklich an die alten Postsäulen angelehnt. An der Säule sind die Entfernungen zu den Städten in der DDR und zu den europäischen Hauptstädten angegeben.
Im Jahr 2002 wurde das Hotel saniert. Ende 2006 wurde es – zusammen mit 13 weiteren Hotels der Interhotel-Kette – von der Blackstone-Gruppe – eine US-amerikanische Investmentgesellschaft mit Hauptsitz in New York – erworben. Danach hat die französische Accor-Hotelkette das Gebäude bis Ende 2012 von der Blackstone-Gruppe gepachtet und es als „Hotel Mercure“ mit drei Sternen unter der gleichnamigen Marke weiterbetrieben.
Im Sommer 2010 wurde erstmals vom Oberbürgermeister bekannt gegeben, daß das Hotel von der Stadt angekauft werden soll, um es anschließend abreißen zu können. Zudem hat die Stadt bis zum Jahresende 2012 ein Vorkaufsrechts für das Gebäude. Dagegen wird jedoch auch über eine Bestandsgarantie von 20 bis 25 Jahren diskutiert.
Havelland Grill
Im ehemaligem 5 Sterne Hotel befand sich in der DDR-Zeit das Spezialitäten - Restaurant „Havelland Grill“.
Im Restaurant der höchsten Preisstufe wurden heimische Spezialitäten wie Beelitzer Spargel und Havelaal angeboten.
Den Potsdam-Bezug lieferte der "Alexandrowka Cocktail" oder der "Potsdamer Eiskrem-Schlager" für 12,20 Mark der DDR.
Für die weibliche Begleitung hatte man die Wahl zwischen dem „Potsdamflirt Cobbler“ oder „Ein Glas voll Natur“ für 7,55 Mark.
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Quelle: Potsdam Stadtführer Altas, VEB Tourist Verlag, 2. Auflage, 1978