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Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben war eine von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1896 bis 1940 in München erschien.
 
Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben war eine von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1896 bis 1940 in München erschien.
 
==Geschichte==
 
 
Die Jugend wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung Jugendstil, was zeigt, wie wichtig die Zeitschrift für die stilgeschichtliche Debatte der frühen Moderne in Deutschland war. Dennoch lassen sich Inhalt und Ausrichtung der Jugend auch in ihrer Blütezeit keineswegs auf das Label „Jugendstil“ reduzieren. Neben modernen Illustrationen und Ornamenten des Art nouveau spielten auch andere Stilrichtungen eine Rolle, vor allem der sogenannte Impressionismus. Die Künstler der Scholle prägten bis in die 1920er Jahre hinein das künstlerische Erscheinungsbild der Zeitschrift.
 
 
Außerdem betätigte sich die Zeitschrift auch satirisch und kulturkritisch. Hauptangriffsziele waren das „Muckertum“ (Stichworte Antimodernisten-Eid, Lex Heinze), der Einfluss der Kirchen, vor allem der katholischen (Stichwort Ultramontanismus) und besonders die politische Rechte in der Zentrums-Partei. Außerdem unterstützte die Zeitschrift progressive Strömungen, wie sie für das Kaiserreich in der Wilhelminischen Zeit typisch waren, etwa den Bund für Mutterschutz.[1]
 
 
Der Beitrag der Jugend zur Literatur der frühen Moderne blieb dagegen bescheiden – ganz im Unterschied zur ebenfalls 1896 gegründeten Konkurrenz-Unternehmung Simplicissimus aus dem Verlag Albert Langen.
 
 
Nach dem Tod Hirths 1916 wurde Franz Schoenberner Herausgeber. Chefredakteure waren u. a. Hans E. Hirsch, Theodor Riegler, Wolfgang Petzet. Neben den Textredakteuren, z. B. Fritz von Ostini oder Albert Matthäi, wirkte u.a. der Bildredakteur Franz Langheinrich.
 
 
Ab dem Ersten Weltkrieg wurde die Jugend zunehmend zu einer deutschnationalen und bayrisch-heimattümelnden Zeitschrift; eine Tendenz dazu hatte es schon in den frühen Jahrgängen gegeben. Das änderte sich erst wieder ab Mitte der 1920er Jahre, als sich das Heft nochmals den Künstlern der jüngeren Generation, etwa George Grosz, öffnete und Texte beispielsweise von Kurt Tucholsky oder Erich Kästner druckte.
 
 
Nach 1933 passte sich das Heft der völkischen Linie der Nationalsozialisten an. Dennoch wurde es 1940 eingestellt.
 
  
 
==Reklamemarken==
 
==Reklamemarken==
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'''Münchner-Jugend-Marke Serie I'''  
 
'''Münchner-Jugend-Marke Serie I'''  
 
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Datei:W0238694.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Dorfstra%C3%9Fe_W0238694 Dorfstraße (Entwurf: Keller)]
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Datei:W0238694.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Dorfstra%C3%9Fe_W0238694 Dorfstraße 1 (Entwurf: Keller)]
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Datei:W0238698.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Goethe_W0238698 Goethe (Entwurf: Rudolf Bauer)]
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Datei:W0238698.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Goethe_W0238698 Goethe 4 (Entwurf: Rudolf Bauer)]
 
Datei:W0238695.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Bismarck_W0238695 Bismarck 5 (Entwurf: F. von Lenbach)]
 
Datei:W0238695.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Bismarck_W0238695 Bismarck 5 (Entwurf: F. von Lenbach)]
 
Datei:W0238700.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Andreas_Hofer_W0238700 Andreas Hofer 6 (Entwurf: F. Defregger)]
 
Datei:W0238700.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Andreas_Hofer_W0238700 Andreas Hofer 6 (Entwurf: F. Defregger)]
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Datei:W0347885.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Jungholland_W0347885 Jungholland 8 (Enwurf: Hans von Bartels)]
 
Datei:W0347885.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Jungholland_W0347885 Jungholland 8 (Enwurf: Hans von Bartels)]
 
Datei:W0347886.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Winter_W0347886 Winter 9 (Entwurf: R. M. Eichler)]
 
Datei:W0347886.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Winter_W0347886 Winter 9 (Entwurf: R. M. Eichler)]
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Datei:W0296013.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Der_Spitzingsee_W0296013 Der Spitzingsee 10 (Entwurf: Otto Bauriedl)]
 
Datei:W0347887.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Lucretia_Borgia_W0347887 Lucretia Borgia 11 (Enwurf: Anselm Feuerbach)]  
 
Datei:W0347887.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Lucretia_Borgia_W0347887 Lucretia Borgia 11 (Enwurf: Anselm Feuerbach)]  
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Datei:W0296012.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=In_der_Fr%C3%BChe_W0296012 In der Frühe 12 (Entwurf: Rudolf Sieck)]
 
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==Geschichte==
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Die Jugend wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung Jugendstil, was zeigt, wie wichtig die Zeitschrift für die stilgeschichtliche Debatte der frühen Moderne in Deutschland war. Dennoch lassen sich Inhalt und Ausrichtung der Jugend auch in ihrer Blütezeit keineswegs auf das Label „Jugendstil“ reduzieren. Neben modernen Illustrationen und Ornamenten des Art nouveau spielten auch andere Stilrichtungen eine Rolle, vor allem der sogenannte Impressionismus. Die Künstler der Scholle prägten bis in die 1920er Jahre hinein das künstlerische Erscheinungsbild der Zeitschrift.
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Außerdem betätigte sich die Zeitschrift auch satirisch und kulturkritisch. Hauptangriffsziele waren das „Muckertum“ (Stichworte Antimodernisten-Eid, Lex Heinze), der Einfluss der Kirchen, vor allem der katholischen (Stichwort Ultramontanismus) und besonders die politische Rechte in der Zentrums-Partei. Außerdem unterstützte die Zeitschrift progressive Strömungen, wie sie für das Kaiserreich in der Wilhelminischen Zeit typisch waren, etwa den Bund für Mutterschutz.[1]
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Der Beitrag der Jugend zur Literatur der frühen Moderne blieb dagegen bescheiden – ganz im Unterschied zur ebenfalls 1896 gegründeten Konkurrenz-Unternehmung Simplicissimus aus dem Verlag Albert Langen.
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Nach dem Tod Hirths 1916 wurde Franz Schoenberner Herausgeber. Chefredakteure waren u. a. Hans E. Hirsch, Theodor Riegler, Wolfgang Petzet. Neben den Textredakteuren, z. B. Fritz von Ostini oder Albert Matthäi, wirkte u.a. der Bildredakteur Franz Langheinrich.
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Ab dem Ersten Weltkrieg wurde die Jugend zunehmend zu einer deutschnationalen und bayrisch-heimattümelnden Zeitschrift; eine Tendenz dazu hatte es schon in den frühen Jahrgängen gegeben. Das änderte sich erst wieder ab Mitte der 1920er Jahre, als sich das Heft nochmals den Künstlern der jüngeren Generation, etwa George Grosz, öffnete und Texte beispielsweise von Kurt Tucholsky oder Erich Kästner druckte.
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Nach 1933 passte sich das Heft der völkischen Linie der Nationalsozialisten an. Dennoch wurde es 1940 eingestellt.
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Text: [https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_(Zeitschrift) Wikipedia]
 
Text: [https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_(Zeitschrift) Wikipedia]
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Der Text ist unter der Lizenz [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen_Commons_Attribution-ShareAlike_3.0_Unported „Creative Commons Attribution/Share Alike“] verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den [http://wikimediafoundation.org/wiki/Nutzungsbedingungen Nutzungsbedingungen] von Wikipedia beschrieben.
 
Der Text ist unter der Lizenz [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Lizenzbestimmungen_Commons_Attribution-ShareAlike_3.0_Unported „Creative Commons Attribution/Share Alike“] verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den [http://wikimediafoundation.org/wiki/Nutzungsbedingungen Nutzungsbedingungen] von Wikipedia beschrieben.
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[[Kategorie:Reklamemarkenkatalog]] [[Kategorie:München (Reklamemarken)]]      [[Kategorie:Bayern (Reklamemarken)]] [[Kategorie:Befreiungskriege (Reklamemarken)]] [[Kategorie:Militär (Reklamemarken)]] [[Kategorie:Personen (Reklamemarken)]]

Aktuelle Version vom 13. Oktober 2017, 10:55 Uhr

Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben war eine von Georg Hirth und Fritz von Ostini gegründete Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1896 bis 1940 in München erschien.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Zeitschrift Jugend ausgegeben hatte.

Münchner-Jugend-Marke Serie I

Münchner-Jugend-Marke Serie II

Münchner-Jugend-Marke Serie III

Geschichte

Die Jugend wurde zum Namensgeber der Kunstrichtung Jugendstil, was zeigt, wie wichtig die Zeitschrift für die stilgeschichtliche Debatte der frühen Moderne in Deutschland war. Dennoch lassen sich Inhalt und Ausrichtung der Jugend auch in ihrer Blütezeit keineswegs auf das Label „Jugendstil“ reduzieren. Neben modernen Illustrationen und Ornamenten des Art nouveau spielten auch andere Stilrichtungen eine Rolle, vor allem der sogenannte Impressionismus. Die Künstler der Scholle prägten bis in die 1920er Jahre hinein das künstlerische Erscheinungsbild der Zeitschrift.

Außerdem betätigte sich die Zeitschrift auch satirisch und kulturkritisch. Hauptangriffsziele waren das „Muckertum“ (Stichworte Antimodernisten-Eid, Lex Heinze), der Einfluss der Kirchen, vor allem der katholischen (Stichwort Ultramontanismus) und besonders die politische Rechte in der Zentrums-Partei. Außerdem unterstützte die Zeitschrift progressive Strömungen, wie sie für das Kaiserreich in der Wilhelminischen Zeit typisch waren, etwa den Bund für Mutterschutz.[1]

Der Beitrag der Jugend zur Literatur der frühen Moderne blieb dagegen bescheiden – ganz im Unterschied zur ebenfalls 1896 gegründeten Konkurrenz-Unternehmung Simplicissimus aus dem Verlag Albert Langen.

Nach dem Tod Hirths 1916 wurde Franz Schoenberner Herausgeber. Chefredakteure waren u. a. Hans E. Hirsch, Theodor Riegler, Wolfgang Petzet. Neben den Textredakteuren, z. B. Fritz von Ostini oder Albert Matthäi, wirkte u.a. der Bildredakteur Franz Langheinrich.

Ab dem Ersten Weltkrieg wurde die Jugend zunehmend zu einer deutschnationalen und bayrisch-heimattümelnden Zeitschrift; eine Tendenz dazu hatte es schon in den frühen Jahrgängen gegeben. Das änderte sich erst wieder ab Mitte der 1920er Jahre, als sich das Heft nochmals den Künstlern der jüngeren Generation, etwa George Grosz, öffnete und Texte beispielsweise von Kurt Tucholsky oder Erich Kästner druckte.

Nach 1933 passte sich das Heft der völkischen Linie der Nationalsozialisten an. Dennoch wurde es 1940 eingestellt.



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