Königlich Bayerisches 20. Infanterie-Regiment Prinz Franz

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Das 20. Infanterie-Regiment „Prinz Franz“ war ein Infanterieverband der Bayerischen Armee.

Siegelmarken

Geschichte

Der Verband wurde durch Allerhöchster Entschließung vom 20. September 1896 am 1. April 1897 aus den IV. (Halb)Bataillonen des Infanterie-Leib-Regiments, 1., 3., 13. und 16. Infanterie-Regiment in Lindau (Stab, I. Bataillon), Kempten (II. Bataillon) und Landsberg am Lech (III. Bataillon) aufgestellt. Gemeinsam mit dem 3. Infanterie-Regiment bildete es die 3. Infanterie-Brigade.

Erster Kommandeur war Siegmund von Weech, der das Kommando am 12. Februar 1901 an Bernhard Graf von Spreti übergab. 1903 wurde das III. Bataillon nach Lindau verlegt. Im Frühjahr 1904 meldeten sich zwei Offiziere und einige Mannschaften als Freiwillige zur Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika. Am 31. Oktober 1907 wurde Prinz Rupprecht von Bayern zum ersten Regimentsinhaber ernannt. Im Sommer 1910 halfen Teile des Verbandes während der Hochwasserkatastrophe im Allgäu. Am 1. Oktober 1912 wurde beim II. Bataillon die 1. MG-Kompanie aufgestellt.

Im Jahr 1914 wurde Prinz Franz von Bayern zum neuen Regimentsinhaber ernannt und der Verband führte ab diesem Zeitpunkt seinen Namen als Zusatz.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg trat das Regiment am 2. August 1914, als Teil der 6. Armee, in Gefechtsstärke von 70 Offizieren und 3.100 Unteroffiziere und Mannschaften sowie 235 Pferden in Frankreich an und verblieb an der Westfront bis zum Waffenstillstand.

Das Regiment trat in der Schlacht von Péronne am 24./25. September 1914 vom Dompierre aus in Richtung Proyart an, wurde jedoch durch weit überlegene französische Truppen noch vor Proyart zurückgeworfen. Am 11. Oktober 1915 wurde das Regiment im Rahmen der zusammengestellten Division „von Hartz“, später des gesamten I. Armee-Korps, südwestlich von Vimy geworfen und hatte den Ansturm des französischen III. und XII. Armeekorps aufzufangen. Dabei brach der französische Angriff schon vor den Stellungen des Regiments zusammen, die wenigen eingebrochenen Franzosen wurden unverzüglich wieder herausgeworfen. Englische Angriffe vor Morval wurden im Oktober 1916 allesamt abgewiesen. In den Kämpfen am Chemin des Dames im Mai 1917 scheiterte zunächst ein Angriff des Regiments blutig, in der Verteidigung vermochte man die Stellungen gegen alle französischen Angriffe zu halten. Am Ende des Krieges stand das Regiment westlich von Givet.

Verbleib

Nach dem Waffenstillstand von Compiègne trat das Regiment am 11. November 1918 den Rückmarsch in die Heimat an. Bei Brohl setzte es über den Rhein und gelangte zunächst nach Wetzlar. Im Dezember 1918 erreichte das Regiment die Demobilisierungsstandorte. Das II. Bataillon wurde ab 16. Dezember in Kempten und das restliche Regiment ab 18. Dezember 1918 in Lindau demobilisiert und schließlich aufgelöst. Aus Teilen bildete sich im April 1919 die als Freiformation tätige Volkswehr-Kompanie, die im Freikorps „Bodensee“ eingesetzt wurde. Diese ging im Juni 1919 im III. Bataillon des Reichswehr-Infanterie-Regiments 43 auf.[1]

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 9. Kompanie des 19. (Bayerisches) Infanterie-Regiment in Lindau.


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