Künstler im Spessartweg

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Hier wohnte ab 1934 der Kameramann Emil Schünemann (Spessartweg Nr. 2). Mit dem Film kam er zunächst als Laborant in Berührung. Als Kameramann begann er aktuelle Ereignisse aufzunehmen, darunter auch mit Kaiser Wilhelm II., der ihn angeblich „Graf Kino“ nannte.

Nach dem Ersten Weltkrieg konnte er mit bekannten Filmregisseuren arbeiten, unterstützte in Moskau die Entwicklung der russischen Filmindustrie und war von 1927 bis 1932 vorwiegend in Indien tätig.

In der NS-Zeit erhielt er zeitweise ein Arbeitsverbot, konnte aber noch einige Jahre drehen. Nach Kriegsende war er bis zum 70. Lebensjahr noch bei der DEFA tätig. Er lebte bis zu seinem Tode 1964 in Rangsdorf.

In den Spessartweg 6 zog 1936 mit Bruno Mondi ein weiterer Kameramann. Er kam 1923 zum Film und wirkte an der Entwicklung vom Stumm- zum Tonfilm sowie vom Schwarz-Weiß- zum Farbfilm mit. So führte er die Kamera beim ersten deutschen Farbfilm „Die goldene Stadt“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg drehte er bei der DEFA 1950 den ersten deutschen Nachkriegs-Farbfilm „Das kalte Herz“. Zu seinen vielen Filmen gehören auch die Sissi-Filme mit Romy Schneider.

Er lebte bis 1951 in Rangsdorf und starb 1991 in Berlin.

Zu den weiteren Kunstschaffenden, die in Rangsdorf in den 1930er Jahren ihren Wohnsitz nahmen, gehörte auch der Maler und Filmarchitekt Willi A. Herrmann. Er wohnte im Spessartweg 4.

Quelle