KZ Sachsenhausen Außenlager Lichterfelde

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Siegelmarke der Kommandantur Sachsenhausen

Am 27.11.1941 kaufte die SS das Grundstück von der Terraingesellschaft Groß-Lichterfelde. Ursprünglich befand sich hier der Platz des Sportvereins "SV Stern 1900".

Es entstanden je eine Verwaltungs-, Küchen-, und eine Mannschaftsbaracke sowie Häftlingsbaracken. Am 23.6.1942 wurden die ersten Häftlinge in dieses Lager verlegt, die man als Baukräfte für Aufräumungs- und Wiederaufbauarbeiten einsetzte. Zu diesem Zweck befand sich neben dem Lager ein SS-Bauhof, wo benötigte Baumaterialien gelagert waren.

Die Zahl der Gefangenen nahm ständig zu; am 10.4.1945 zählte man 1.414 Insassen. Darunter waren etwa 40 % Deutsche, 40 % Polen und 20 % Personen mit anderer Nationalität. In der Folgezeit wurde das Lager mehrfach von Bomben getroffen. Ein geflohener und wieder gefasster Häftling wurde dort erhängt.

Am 21.4.1945 räumte die SS das Lager und ließ die Häftlinge Richtung Ostsee marschieren. Die Anwohner plünderten zunächst die Lebensmittel und die Baumaterialien, bevor die Rote Armee das Lager besetzte. Als US-Militär das Gelände übernahm, brachte sie dort vorübergehend Kriegsgefangene unter. Der danach ebenfalls von der US-Army eingerichtete Jugendhof für straffällig gewordene Jugendliche wurde 1949/50 nach Schlachtensee verlegt und die Baracken abgerissen. Das Gelände diente lange als Senats-Reservelager für Baustoffe. Auf einem Teil entstand 1966 eine Eigentumswohnanlage, das übrige Areal wurde 1998 mit Wohnungen bebaut.


Lit: Leutner, Klaus: Das KZ-Außenlager Lichterfelde. Hrsg.: Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V., Berlin. Berlin 2001.


Adresse: Wismarer Straße 26 - 36, Lichterfelde Quelle