Kaiserbahnhof Potsdam

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Foto vom Kaiserbahnhof 1984
Foto vom Kaiserbahnhof 1973
Foto vom Kaiserbahnhof 1977

Der Kaiserbahnhof Potsdam (ursprünglich Hofstation im Wildpark) ist ein Teil des Bahnhofs Potsdam Park Sanssouci (ehemals Bahnhof Wildpark), in Potsdam. Er besteht aus Empfangsgebäude und Bahnhofshalle und liegt in der Nähe des Neuen Palais am Rande des Parks Sanssouci. Der Name Kaiserbahnhof wird auch für andere Bahnhofsgebäude benutzt, beispielsweise in Brühl (Rheinland) beziehungsweise Joachimsthal (Barnim).


Vorgeschichte

1868 wurde beim zweigleisigen Ausbau der Strecke der Berlin-Potsdam-Magdeburger Eisenbahn der Bahnhof Wildpark (heute Bahnhof Potsdam Park Sanssouci) eröffnet. Er bekam ein Fachwerkempfangsgebäude, das auch vom preußischen Hof genutzt wurde. Das Gebäude gegenüber dem Kaiserbahnhof am Eingang des Tunnels zu den Bahnsteigen existiert noch und ist das inzwischen älteste noch erhaltene Potsdamer Bahnhofsgebäude. Gleichwohl blieb es bisher unsaniert (eine Sanierung ist erst in den nächsten Jahren geplant). Es besitzt noch ein historisches Empfangszimmer, das sog. Exzellenzen-Zimmer, das mit einer massiven Holzkassettendecke bestückt ist. 1905 begann der Bau eines eigenen Bahnhofsgebäudes für Kaiser Wilhelm II.


Architektur

Das Gebäude entstand nach Plänen und unter Leitung des Hofarchitekten Ernst von Ihne. 1909 wurde der Bahnhof im englischen Cottage-Stil aus Sandstein fertiggestellt.

Hauptteil ist das eingeschossige Empfangsgebäude in Form einer englischen Landhausvilla. Hinter einem Vorraum der Einfahrt befand sich der Kaisersaal mit Paneelen, Holzboden und Kamin, der wie ein Salonwagen wirkte. Eine Tapetentür führte zum Gefolgesaal, der sonst vom Turm zu betreten war. Drei Treppen führten zur einige Meter höher gelegenen Bahnsteighalle. Eine davon war die Kaisertreppe mit einer zweiflügeligen Tür, eine weitere für Hofangehörige und die letzte für Diener.

Die Halle ist mit einem Mansarddach mit Gauben in Tonnenwölbung gedeckt. Die Fassaden sind mit englischen Landhausfenstern ähnlich denen des Schlosses Cecilienhof versehen. Die Giebelwände sind oben gegen Zugluft verglast. Der Bahnhof kostete 200.000 Mark, die Finanzierung erfolgte aus dem Etat der Eisenbahnverwaltung.


Nutzung

Der erste Staatsgast war Theodore Roosevelt. 1910 wurde Zar Nikolaus II., der als Geschenk den Kamin des Kaisersaals mitbrachte, mit einem Hofzug an der Station empfangen. Kaiserin Auguste Viktoria folgt von hier aus am 27. November 1918 ihrem Gemahl ins niederländische Exil. Drei Jahre später kam ihr Sarg hierher zurück. Der Kaiserbahnhof Ende 1990

Ab 1939 war hier in der Nähe das „Geheime Oberkommando der Luftwaffe“ im Potsdamer Wildpark stationiert. Dorthin fuhr im Verlauf des Zweiten Weltkrieg auch der Sonderzug von Hermann Göring. Nach 1945 war der Bahnhof Endstation des „Blauen Express“ der sowjetischen Militärkommandantur über die Strecke Moskau-Berlin.

Ab 1952 im Besitz der Deutschen Reichsbahn der DDR, wurde das Gebäude nacheinander als Betriebskasse, Betriebsberufsschule, Kulturraum und von der Transportpolizei genutzt, um zuletzt als Lagerraum zu verfallen und 1977 wegen Einsturzgefahr gesperrt zu werden.

Eine Umnutzungsstudie von 1995 sah vor, den Bahnhof zur Universitätsbibliothek der Universität Potsdam umzufunktionieren.[1]

1999 wurde der Kaiserbahnhof in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.

Am 16. Juni 2005 wurde der Bahnhof nach Restaurierung wiedereröffnet. Das Gebäude wird als Akademie für Führungskräfte der Deutschen Bahn (DB Akademie GmbH) genutzt und ist nicht öffentlich zugänglich.





Text: Wikipedia

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