Katharinenkloster Nürnberg

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Katharinenkloster Nürnberg

Das Katharinenkloster Nürnberg ist ein durch seine Mittelalterliche Bibliothek berühmtes ehemaliges Frauenkloster des Dominikanerordens in Nürnberg in Bayern in der Diözese Bamberg.


Geschichte

Das Kloster wurde 1295 durch Konrad von Neumarkt und seine Ehefrau Adelheid aus dem Nürnberger Patriziergeschlecht der Pfinzig gestiftet. Die auch wegen baulicher Besonderheiten bemerkenswerte Klosterkirche wurde 1297 geweiht. Zu besonderer Bedeutung gelangte das Kloster im Zuge der kirchlichen Reformbestrebungen des frühen 15. Jahrhunderts, als es, nicht zuletzt auch auf Betreiben des Nürnberger Rats, 1428 vom Kloster Schönensteinbach aus reformiert wurde und die strenge Regelobservanz annahm. Von da an entwickelte sich ein blühendes geistliches und geistiges Leben, so dass dem Kloster bald eine führende Position unter den Dominikanerinnenklöstern der Provinz Teutonia zukam. So wurden vom Katharinenkloster aus auch zahlreiche andere Klöster reformiert. Nachdem sich jedoch die Reichsstadt Nürnberg der lutherischen Reformation angeschlossen hatte, war nach 1525 der Konvent trotz Widerstandsversuchen zum Aussterben verurteilt. Nach dem Tod der letzten Klosterangehörigen im Jahre 1596 wurde das Kloster aufgelöst.

Die Klostergebäude wurden von da an bis 1620 als Versammlungsraum für die Nürnberger Meistersinger verwendet, die dann bis 1778 in der Katharinenkirche beherbergt waren. Danach dienten die Räume wechselnden profanen und kulturellen Zwecken, unter anderem als politischer Versammlungsort während der Revolution von 1848 und als zeitweiliger Ausstellungsort der Reichskleinodien (1938/39) in der nationalsozialistischen Zeit. Nach der völligen Zerstörung durch Luftangriffe 1945 wird die ehemalige Klosterkirche St. Katharina seit der Sicherung der Ruine 1970/71, wegen ihrer besonderen Akustik für Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerte verwendet.


Ehemalige Klosterbibliothek

Von bleibender Bedeutung ist das ehemalige Katharinenkloster durch seine Bibliothek. Aus verschiedensten Quellen zusammengetragen, unter anderem auch mit Hilfe des eigenen Skriptoriums, ist sie mit ihren ca. 500-600 nachweisbaren Bänden die größte dokumentierte deutschsprachige Klosterbibliothek des 15. Jahrhunderts. Durch die Angaben des erhaltenen damaligen Bibliothekskatalogs sowie durch zahlreiche weitere identifizierbare Codices kann diese Bibliothek als Grundlage dienen für die Erforschung zahlreicher Aspekte speziell der Frömmigkeits- und Literaturgeschichte sowie insgesamt der allgemeinen Kultur- und Sozialgeschichte. Ein Forschungsprojekt, um den dazu benötigten Quellenfundus bereitzustellen, ist seit 2006 an der Universität Erlangen in Gang.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Barnack

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