Kirche St. Maria-St. Vicelin (Neumünster)

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St. Maria-St. Vicelin

Die katholische Pfarrkirche St. Maria-St. Vicelin wurde vom Hamburger Architekten Ernst Brettschneider nach einem Entwurf des Dombaumeisters Alexander Behnes im neuromanischen Stil erbaut. Die Einweihung der zweiten Neumünsteraner ‚Vicelinkirche‘ fand kurz nach Ostern im Jahre 1893 statt.

Zu diesem Zeitpunkt, 300 Jahre nach der Reformation, war die Anwesenheit eines katholischen Geistlichen in der Stadt dringend vonnöten, da 1888 – im Zuge des großen Weberstreikes – aus Schlesien angeheuerte Arbeitskräfte nach Neumünster kamen. Mit ihnen verdoppelte sich die Zahl der Katholiken in der Stadt schlagartig von knapp 400 auf 800. Der Neumünsteraner Fabrikant Sager hatte die Notwendigkeit einer katholischen Kirche und Schule in Neumünster erkannt und stellte das Gelände für den Bau des Gotteshauses zur Verfügung. Finanziell wurde das Vorhaben durch die Diözese Osnabrück unterstützt, die auch das Interieur lieferte.

Von den Bombenangriffen des zweiten Weltkrieges wurde die Pfarrkirche in der Bahnhofstraße 33 verschont und daher erst im Jahre 1965 das erste Mal renoviert. Anlässlich der 100-Jahrfeier wurde sie zwischen 1992 und 1995, unter Zuhilfenahme großzügiger Spenden der Gemeinde und der Bürger, noch einmal restauriert.


Text und Bild: Anna Pechbrenner


Quellen:

Landesamt für Denkmalpflege Schleswig-Holstein (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmale in Schleswig-Holstein. Band 3. Stadt Neumünster. Bearbeitet von Lutz Wilde und Gert Kaster unter Mitwirkung von Martin Becker. Neumünster 2006.

Stadt Neumünster (Hrsg.): Stadtpunkte. Ein Rundgang durch Neumünster (Broschüre). 6. aktualisierte Auflage. Neumünster 2014.