Kloster Prüll

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kloster Prüll

Das Kloster Prüll ist ein ehemaliges Kloster der Kartäuser im Ortsteil Karthaus-Prüll der kreisfreien Stadt Regensburg in Bayern in der Diözese Regensburg.


Geschichte

Das dem heiligen Vitus geweihte Kloster wurde 997 durch Bischof Gebhard I. von Regensburg und seinen Bruder Rapoto gegründet. Der Klostername leitete sich vom Wort Prüll ab, dies bedeutete sumpfiges Gelände. Das Kloster war ein sogenanntes Doppelkloster, die Mönche und Nonnen lebten am selben Ort, die Teilkonvente wurden allerdings streng getrennt. Nachdem das Kloster seit 1130 oft von Pilgern besucht wurde, errichteten die Ordensmitglieder ein Armenhaus und ein Xenodochium. Nachdem das Kloster immer weiter verfiel, beschloss der bayerische Herzog Albrecht das Kloster an die Kartäuser abzugeben. Die Ordensmitglieder trennten ihre Klausen mit bis zu drei Meter hohen Mauern ab, jeder Mönch pflegte seinen eigenen Garten. Alle Ordensmitglieder waren nur während des Gebets in der Klosterkirche zusammen. Mit der Eroberung der Stadt Regensburg durch die Schweden mussten die Ordensmitglieder für ein Jahr die Stadt verlassen. Erst nach der Zurückeroberung Bayerns konnten die Mönche wieder zurückkehren. Das Kloster war allerdings von den Schweden teilweise ausgeraubt worden. Es wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst.

1809 übernachtete Napoleon Bonaparte im Klostergebäude, da er sich verletzt hatte. Im Jahr 1835 kaufte der bayerische Bezirk Oberpfalz das Kloster. Daraufhin wurde 1852 in das Klostergebäude die Königliche Kreisirrenanstalt eingerichtet. Heute befindet sich dort das Bezirksklinikum Regensburg mit einem kleinen Museum zu dessen Geschichte.


Klosterkirche St. Vitus

Um 1100 entstand anstelle des ottonischen Vorgängerbaus eine romanische Hallenkirche, die erste ihrer Art in Bayern. Die Kirche bestand aus drei gleich großen Schiffen. Die beiden schlanken Türme sind achteckig und wurden später im Jahr 1451 errichtet. Nördlich der Kirche befindet sich ein Kreuzgang.

Der Innenraum ist im Stil der Renaissance gestaltet. Die Wände im Altarraum und Chorgestühl sind mit Ölgemälden verziert. Auf der durch eine Treppe erreichbaren Empore entstand um 1200 ein romanisches Fresko. Es stellt die Verkündigungsszene dar, wobei in den Heiligenscheinen der Figuren ehemals Edelsteine angebracht waren. An der Seite der Kirche befindet sich eine umfangreiche Ausstellung, in der u. a. auf Glasfenstern die Geschichte des Ordens abgebildet ist. Außerdem werden archäologische Funde des Kunsthandwerks und Reste eines Kachelofens gezeigt.


Profanierte ehem. Pfarrkirche St. Vitus

Die nördlich der Klosterkirche gelegene Pfarrkirche St. Vitus wurde als Folge der Säkularisation im 19. Jh. profaniert und in ein Wohnhaus umgebaut, das sich als dreigeschossiger Walmdachbau darstellt. Diesem Haus, Ludwig-Thoma-Straße Nr. 16, ist seine Vorgeschichte nur an dem an der Ostseite noch erkennbaren Dreiseitenchor abzulesen. Im Untergeschoss befindet sich die Quellfassung des Vitusbaches.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Johanning

Liste der Autoren

Der Text und das Bild sind unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.