Kreutzmanns Mühle Werlte

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Kreutzmanns Mühle

Kreutzmanns Mühle in Werlte Die Kreutzmanns Mühle, unter der Kirchstraße 24 in Werlte zu finden, ist für alle Bürger und Besucher ein Blickfang. Mehrmals im Jahr wird das Gebäude in Märkte und Feste mit eingebunden, der Weihnachtsmarkt beispielsweise findet um und in der Mühle statt. Auch werden Termine des Heimatvereins in ihrem Anbau wahrgenommen, so zum Beispiel die Folklore-Tanzgruppe oder die Kinder-Tanzgruppe.

Einmal im Jahr, an jedem Pfingstmontag, findet der „Mühlentag“ statt. Hier steht die Mühle nicht nur zur Besichtigung offen, es wird an dem Tag auch Mehl gemahlen und in dem an der Mühle befindlichen Backhaus zu Brot verarbeitet und dort zum Verkauf angeboten. Darüber hinaus ist auch an jedem Samstag von April bis Oktober die Besichtigung nach vorheriger Anmeldung möglich.

Erstmalig erwähnt wurde ihr Vorgänger, die „Crusemanns Mühle“, im Jahre 1545. Sie befand sich nur etwa 500m östlich des jetzigen Standorts und war Eigentum der Familie Kreutzmann. Diese erhielt am 23. Februar des Jahres 1881 die Genehmigung des Baus einer neuen Windmühle vom Herzog von Arenberg im Amte Meppen, der zu dieser Zeit für solche Angelegenheiten zuständig war. Ohne seine Zustimmung wäre ein Bau nicht möglich gewesen. Schon im gleichen Jahr wurden die Grundmauern mit dem Mühlenstumpf, welcher typischer Weise aus roten Klinkern bestand, erbaut. Im Anschluss daran wurden auch die restlichen Teile, die aus Holz bestanden, errichtet. Hierzu gehörte der Rumpf, die Galerie und die Kappe mit Flügeln.

1920 wurden diese Holzteile durch einen Brand stark beschädigt. Die Rekonstruktion erfolgte hiernach nicht vollständig, da der Mahlgang nun für den Dampfbetrieb funktioniert wurde. Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts geschah dies vielerorts. Die industrielle Revolution veränderte auch die Mühlenwirtschaft, da durch die Entwicklung der Dampfmaschine das Mahlen wetterunabhängig und somit zuverlässiger, sowie flexibler wurde.

Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Mühle durch Beschuss fast vollständig zerstört, einzig der Mühlenstumpf war noch erhalten. Noch im Jahre 1945 wurde sie jedoch wieder hergerichtet, diesmal jedoch mit einem elektrischem Mahlwerk versehen und wieder im Mahlbetrieb eingesetzt.

Anfang der 70er Jahre war dies jedoch nicht mehr rentabel genug und der Mahlbetrieb wurde eingestellt, wonach sie von 1974 bis 1989 als Kornspeicher verpachtet wurde.

Schlussendlich wurde sie jedoch auch hierfür nicht mehr benötigt und es drohte der Abriss, verhindert wurde dieses Ende des althergebrachten Gebäudes mit dem Erwerb der Gemeinde Werlte des Grundstücks samt dem Mühlenstumpf mit dem Ziel, die Kreutzmanns Mühle zu restaurieren und sie in ihren Erstzustand der Windmühle zu bringen.

Für diesen Zweck wurde kurz darauf ein Mühlenverein gegründet, der auch sofort seine Arbeit aufnahm. Die erste Handlung des Vereins war es erstmal das Projekt finanziell abzusichern und die Gesamtkosten von 650.000 DM stellen zu können. 80% der Kosten wurden letztendlich von der Gemeinde, vom Land und der EU getragen und 20% bestand aus Spendengeldern.

Im Sommer 1992 stand alles endgültig fest: Ein Mühlenbaubetrieb aus den Niederlanden wurde damit beauftragt, die Kreutzmanns Mühle wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. In den kommenden knapp zwei Jahren wurden in den Niederlanden alle Mühlenteile vorgefertigt und erst an der Kirchstraße zusammengebaut. Nachdem im Frühsommer 1993 der 30 Tonnen schwere Achtkant, wozu ein Autokran nötig war, auf den hergerichteten Mühlenstumpf gehoben wurde, worauf noch die ca. 17 Tonnen schwere Kappe folgte und im darauffolgenden Herbst die Flügel montiert wurden, war der äußere Wiederaufbau im Frühjahr 1994 abgeschlossen.

Der Innenausbau dauerte dann noch ungefähr ein Jahr und wurde von freiwilligen Helfern, dem Bauhof der Gemeinde Werlte und dem Mühlenverein durchgeführt, wie auch die noch vorhandenen historischen Geräte restauriert.

Feierlich eingeweiht wurde die Mühle mit ihrer stolzen Höhe von 32m im Juni 1995. Insgesamt waren seitdem von der Planung bis zur Einweihung circa vier Jahre vergangen.

Heute ist die Mühle aus dem Ortsbild der Samtgemeinde Werlte nicht mehr wegzudenken.


Quellen: http://www.emsland.com/emsland/orte/werlte/detail-werlte/detail/kreutzmanns-muehle.html

  http://www.heimatverein-werlte.de/kreutzmanns_muehle.htm

  http://www.werlte.de/index.php?idart=100&lang=1&parent=&idcat=122