Kunstgewerbemuseum (Dresden)

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Siegelmarke vom Kunstgewerbemuseum

Das Kunstgewerbemuseum in Dresden ist ein Museum für das europäische Kunsthandwerk vom Mittelalter bis zur Gegenwart ebenso wie für Objekte aus Ostasien. Die Zinn-Sammlung von Hans Demiani, die seit 1911 ein Bestandteil der Kunstsammlung des Museums ist, machte die Zinn-Abteilung zu einer der umfangreichsten Sammlungen ihrer Art in Europa.

Die Ausstellung befindet sich im Wasser- und Bergpalais des Schlosses Pillnitz, in Nachbarschaft des Schlossmuseums. Einzelstücke werden auch gezeigt im Schloss Moritzburg und im Schloss Weesenstein sowie anderen Schlössern und Burgen der Dresdner Umgebung.

Das Kunstgewerbemuseum gehört seit 1947 zu den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.


Geschichte

Das Kunstgewerbemuseum eröffnete im Jahr 1876 als Abteilung der Kunstgewerbeschule Dresden, welche ein Jahr zuvor gegründet wurde. Die zur Schau gestellten Objekte sollten als Vorbilder und Lehrmittel für Industrie und Gewerbe dienen und den Studierenden der Kunstgewerbeschule Formgefühl und Geschmack sowie Handwerkstechniken vermitteln. Die Zugehörigkeit des Museums zur Kunstgewerbeschule bestand bis zum Jahr 1914.

Von seiner Gründung bis 1906 war das Museum gemeinsam mit der Kunstgewerbeschule im Gebäude der Polytechnischen Schule am Antonsplatz untergebracht, 1907 bezogen sie den als Kunstgewerbeschule und Kunstgewerbemuseum Dresden bezeichneten Neubau, der außerdem die Kunstgewerbebibliothek beherbergte. In den Höfen des Gebäudes waren Dresdner Barock-Sandsteinplastiken und Grabsteine ausgestellt.

Zwischen 1889 und 1923 war Prof. Dr. Karl Berling Leiter der Sammlung. Er erweiterte den Sammelbereich auf mehrere europäische und ostasiatische Kulturepochen. Im Jahr 1914 trennte der Direktor der Kunstgewerbeschule Karl Groß das Museum offiziell von der Schule. Karl Berling war der erste Museumsdirektor.

Im Jahr 1940, zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde das Kunstgewerbemuseum geschlossen. Aus Angst vor Bombenangriffen lagerte man die Sammelstücke in mehrere sächsische Schlösser aus. In den letzten Kriegswochen im Jahr 1945 ging mit etwa 13.500 Objekten fast die Hälfte des Museumsbestandes durch Zerstörung und Diebstahl verloren. Darunter fielen vor allem die Keramik- und Glasabteilung sowie die Ostasien- und die Gobelinsammlung. In den Jahren 1946 und 1947 wurden verschiedene Schlösser der Dresdner Umgebung, darunter Schloss Moritzburg mit Möbeln und anderen Objekten aus der Sammlung des Kunstgewerbemuseums eingerichtet.

Ab 1951 trug das Museum den Namen Museum für Kunsthandwerk. Im Jahr 1958 übernahm es die Restbestände der Dresdner Hofkellerei aus dem Historischen Museum und stellte die schönsten Stücke aus. Vier Jahre später tauschte das Museum Porzellanstücke, vor allem Kunstwerke aus Meißner Porzellan, gegen 200 Stück italienische Majolika und englische Keramik (darunter der verbliebene Teil der Sammlung des Töpfers Enoch Wood) aus der Porzellansammlung ein.

Im Jahr 1963 eröffnete im Wasserpalais von Schloss Pillnitz die Ausstellung „Kunsthandwerk des 18. Jahrhunderts“. Ein Jahr später wechselte das Museum für Kunsthandwerk, mit Ausnahme der Textilien-Abteilung, ganz nach Pillnitz.

In der Zeit der DDR wurde vor allem die Glas-Sammlung erweitert. Außerdem wurden Erzeugnisse aus den Hellerauer Möbelwerkstätten und der Kunstmöbelfabrik Otto Weinhold jr, Olbernhau erworben

Das Kunstgewerbemuseum unterhält mehrere ständige Ausstellungen in unterschiedlichen sächsischen Burgen und Schlössern, darunter Schloss Moritzburg und Schloss Weesenstein.



Text: Wikipedia

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