Lößnitz

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Die Bergstadt Lößnitz (von slawisch lesnice für Waldbach) im Erzgebirge.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Lößnitz.

Geschichte

Zwischen der Gründung 1170 und dem Ende des Mittelalters

Lößnitz geht auf eine Gründung der Meinheringer (spätere Burggrafen zu Meißen) im Jahr 1170 zurück. In einer Urkunde aus dem Jahr 1284 wurde sie als Civitas bezeichnet. Der Name der Stadt entwickelte sich aus dem altsorbischen Wort Lesnica für Waldbach.[4] Als „Lesnitz, dem Waldort“ taucht der Ort bereits 1238 urkundlich auf. Auf Lößnitzer Flur befindet sich Sebottendorf, welches 1286 wüst fiel.

In dem ersten Jahrhundert nach der Stadtgründung war in Lößnitz eine Münze des Stadtherren, des Burggrafen von Meißen, ihr Münzmeister zu Lößnitz ist 1286 bezeugt. ( Lößnitzer Brakteat )

Die Geschichte von Lößnitz ist in ihrer Anfangszeit eher spekulativ: Ein im Jahr 1304 erwähnter Schulmeister führte zu der Vermutung, dass die Lößnitzer Lateinschule mindestens seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts besteht. Der 1372 genannte erste Bürgermeister Hermann von Buten erlaubt die Annahme, dass zu dieser Zeit bereits ein Rathaus bestanden haben muss.

Als „civitas“ 1284 erwähnt, deren Weichbildrecht Kaiser Ludwig 1338 bestätigte. Das Brauwesen als Bestandteil des Weidhbildrechts übten 141 Lößnitzer Bürger innerhalb der Stadtmauer als Brauconsortschaft in Form des Reiheschank bis 1871 (Reichsgründung) aus.

1284 Lößnitzer Brauwesen Braumeister

1286 Münzmeister

1304 Rector Scholarum Schulmeister

1372 1 Bürgermeister benannt

1382 Privilegien von Meinherr VI für Bergbau > 1559 Lößnitzer Bergamt und Bergmeister ( Alte Bergstadt )

Lößnitz verdankt seine Entwicklung dem früh beginnenden Salzhandel, durch den Ort führte die Salzstraße von Halle über Zwickau und Hartenstein nach Böhmen. Der Burggraf zu Meißen hatte Lößnitz im Jahr 1388 das Salzprivileg verliehen. Das bedeutete, die durchziehenden Kaufleute mussten ähnlich dem Niederlagsrecht einen Teil ihrer Waren feilbieten. Das eingenommene Geld durfte nur für den Stadtausbau verwendet werden. Nach Abzug des Salzzehnten an die Obrigkeit blieb der Stadt zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein jährlicher Gewinn von 63 Scheffel aus dem Verkauf des Salzes, das entsprach etwa 80 Zentner Salz. (Ein Kilogramm Salz hatte zu dieser Zeit den Wert eines Groschens, was etwa dem Wochenlohn eines Bergmannes entsprach.) Mit den Einnahmen aus dem Salzhandel leistete sich die Stadt unter anderem eine mächtige Stadtmauer mit drei Türmen.[5]

Im Jahr 1382 wurde Lößnitz Bergstadt. Doch noch zum Ende des 14. Jahrhunderts brannte es bis auf die Stadtmühle vor den Toren komplett nieder. Im Jahr 1406 erwarb Graf von Schönburg die Grafschaft Hartenstein und machte Lößnitz zu deren Hauptort. Auf Bitten von Ernst von Schönburg privilegierten Kurfürst Albrecht und Herzog Ernst von Sachsen die Stadt 1483 mit dem Recht eines Jahrmarktes am Sonntag nach Liebfrauen.

1542 hatte die Reformation Lößnitz erreicht. Hier fanden in den 1580er Jahren Hexenprozesse statt. Während dieser Hexenverfolgung wurden im Jahr 1583 der Wagner Christoph Brühl und seine Frau umgebracht: Der Mann wurde gehenkt, die Frau unter dem Vorwurf des Schaden- und Wetterzaubers verbrannt.[6]

17. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts

Zwischen 1601 und 1607 bauten die Bürger ihr bisheriges Rathaus um, zunächst war ein neues Portal fertiggestellt. Allerdings fielen das Rathaus, die Kirche, das Pfarr- und Schulgebäude und weitere 108 Häuser im Jahr 1616 der „Roten Ruhr“ (wie dieser Stadtbrand genannt wurde) zum Opfer. In den Folgejahren hatte die Stadt mit Plünderungen, der Pest und einem erneuten Stadtbrand zu kämpfen.

Neben der wiederaufgebauten mittelalterlichen St. Johanniskirche wurde 1714 die barocke Hospitalkirche St. Georg eingeweiht.[7]

Am 10. Dezember 1806 fielen das Rathaus, Pfarr- und Schulgebäude, das Brau- und Malzhaus sowie 182 Häuser und 16 Scheunen dem Feuer zum Opfer. Mitten in dem gerade begonnenen Wiederaufbau setzte ein Blitzeinschlag 1809 wieder große Teile der Stadt in Brand. Von den bei diesem Stadtbrand zerstörten 104 Häusern waren 26 gerade erneuerte Gebäude dabei. Die alte Stadtpfarrkirche St. Johannis wurde abgerissen und als steinerner Bau neu errichtet. Am 29. Oktober 1826 wurde sie als Haupt- und Stadtkirche eingeweiht. Spätere Brände zerstörten die Hospitalkirche, die bis 1862 erneuert wurde.

Nachdem die städtische Gerichtsbarkeit an das Haus Schönburg abgetreten worden war, entstand 1861 das „Fürstlich Schönburgische Justizamt Stein“. Infolge der Übernahme der schönburgischen Fürstentümer durch das Königreich Sachsen 1878 erhielt Lößnitz ein Königlich-Sächsisches Amtsgericht, das bis 1931 bestand.

Durch königliches Dekret vom 11. Oktober 1851 wurde am 3. Januar 1852 die Lößnitzer Sparkasse im Rathaus eröffnet. Verzinst wurden die Spareinlagen mit 3 %.

Das erste Geschäftsjahr wies einen Einlagenbestand von 4904 Taler aus.

Im Ersten Weltkrieg wurden 1917 die Bronze-Glocken der St. Johanniskirche und der Hospitalkirche eingeschmolzen. Bis zum Jahr 1920 erhielt die St. Johanniskirche drei neue Glocken. Im Jahre 1939 installierte man in der Turmlaterne der Kirche ein aus 23 Bronzeglocken bestehendes Glockenspiel.

Als das Ende des Zweiten Weltkriegs abzusehen war, wollte der Zweite Bürgermeister Rudolf Weber am 20. April 1945 die Stadt den Amerikanern kampflos übergeben, woraufhin ihn die in der Stadt präsente Waffen-SS standrechtlich erschießen ließ.[8] Zu seinen Ehren ließ die Lößnitzer Stadtverwaltung später am Rathaus eine Gedenktafel anbringen. Zwischen 1985 und 1992 entstand am Rande der Stadt ein großes Siedlungsgebiet, in dem im 21. Jahrhundert fast die Hälfte der Bevölkerung lebt.

Der älteste Schnitzverein im Erzgebirge ist in Lößnitz und wurde am 12. Januar 1879 gegründet ("Lößnitzer Schnitz- und Bergverein e.V."[9])


Text: Wikipedia

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