Löwenbruch

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Ortsführer

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Wenn wir nicht im Landbuch Kaiser Karls IV. – 1375 – verzeichnet finden, trotzdem der Ort geographisch zum Teltow gehört, so liegt der Sonderfall darin, dass wir es hier mit einem vorgeschobenen Posten sächsischer Landeshoheit zu tun haben. In kirchlicher Beziehung unterstand „Lawenbruch“ bis in das späte Mittelalter hinein dem Bischof von Meißen, während die auf Zossen schlossgesessenen von Torgau die politischen Machthaber waren.

Nähere Angaben über die Größe, über Besitzverhältnisse und bäuerliche Abgaben bringt das Schoßregister von 1450, wonach die Feldmark 24 Hufen umfasste. Eine Anzahl Hufen, die die von Torgau besaßen, gaben sie an andere Adelsfamilien weiter, wodurch im Orte drei Freihöfe entstanden, welche die von Thümen innehatten. Es würde zu weit führen, die einzelnen Besitzverhältnisse weiter zu verfolgen, die später öfters wechselten.

Der kurfürstliche Rat von Bettin, die von Schlieben, von d. Gröben, von Wilmersdorf und von Allvensleben waren in den folgenden Jahrhunderten ansässig oder hatten wenigstens zum Teil recht beträchtliche Nutzungsrechte und Einkünfte aus dem Dorfe. Kaiserliche Truppen brannten im Dreißigjährigen Kriege – 1637 – den ganzen Ort nieder, und die schwere Zeit überlebten nur 3 Bauern und 3 Kossäten.

Unter der Regierung Friedrichs des Großen vereiniget die Familie von d. Gröben die drei adeligen Gutsteile zu einem und bekundeten reges Interesse an der Ausgestaltung des Besitzes, der durch Erbgang im Jahre 1843 an Wilhelm von d. Knesebeck gelangte. Die Kirche birgt viele Erinnerungen an frühere Gutsgeschlechter, stammt aber erst – im Gegensatz zu denen vieler anderer Dörfer – von 1716, in welchem Jahre sie von Allvensleben neu errichten ließ. In frühere Jahrhunderte versetzt uns auch das alte, aus Fachwerk gefügte Gutshaus, das vielleicht nach dem großen Brande von 1637 entstand und einzig in seiner Art im Kreise Teltow ist.

Übrigens ist bei Löwenbruch ein Flachgräberfeld aus der vorrömischen Eisenzeit – vom Beginn unserer Zeitrechnung bis 200 Jahre v. Ch. – aufgedeckt worden. Eng verbunden mit den Besitzern von Löwenbruch sind die Vorwerk Ludwigsfelde und Damsdorf. Konnte beim Forsthause Weinberg eine Kulturschicht mit vorgeschichtlichen Scheren festgestellt werden, deren nähere Bestimmung noch aussteht, so gab die Erde bei Damsdorf einen ostgermanischen Gürtelhaken her, der der vorrömischen Eisenzeit angehört. Auf viel ältere Spuren – vielleicht in die Zeit um 300 v. Ch. – weist ein Riesensteingrab, das 1796 auf dem Löwenbrucher Pfarracker entdeckt, aber zerstört wurde. „ Danstorp“ selbst, wie man den Ortsnamen 1375 schrieb, besaß im 13. Jahrhundert eine eigene Feldmark und gehörte mit zu den von Torgauischen Ländereien. Um 1472 zeigten sich Verfallsspuren; der Ort lag wüst, und um 1500 wird nur noch der „Wusten Feltmark zu Danstorf“ gesprochen. Zurzeit Friedrich des Großen ließen Ludwig von d. Gröben – Löwenbruch und Joh. Friedrich von Hake – Genshagen auf einen Teil der alten Dorfflur Kolonisten ansetzen bzw. ein Vorwerk entstehen, das zu Ehren des Präsidenten von d. Gröben den Namen Ludwigsfelde erhielt.

Einwohnerzahl 1925: 103 männl. 111weibl. Anbaufläche : 458 ha Eisenbahnstation : Ludwigsfelde, Fernstrecke Berlin (AnhBhf) Luckenwalde – Jüterbog Postanschrift : Ludwigsfelde

Gutsbezirk Löwenbruch Einwohner: 96 männl. 108 weibl. Anbaufläche : 1089 ha

Quelle: Adressbuch Teltow 1927