Landgut Groß Machnow

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Groß Machnow Herrenhaus des ehemaligen Guts
ehemaliges Gut

1836 gelangte der Rittergutsbesitz von Groß Machnow an Kommerzienrat Louis Bacher Berend durch Kauf (140.000 Taler). Dieser taufte das neue Vorwerk auf den Namen seiner Tochter in Theresenhof. 1838 wird das Gut Groß Machnow an seinen Sohn Hermann Ludwig Bacher verschenkt. Von 1853 bis 1855 ist ein Herr Oven (Partikulär/Teilhaber) Besitzer und anschließend dessen Witwe und ein Freiherr von Erhardt. Die Kirche von Groß Machnow verdankt Erhardt eine Glocke. Sein ältester Sohn war jener Korvettenkapitän (Kommandant seit 18. September 1888), der seinerzeit die Kreuzkorvette „Olga“ auf Samoa rettete, während zwei Schiffe, die hinausgefahren waren, untergingen. 1876 kaufte Rittmeister Reinhold von Winterfeld-Felchow Groß Machnow mit den Vorwerken Pramsdorf und Theresenhof. 1883 starb Winterfeld und seine Tochter Alice, verheiratet mit Hermann von Schierstädt erbte den Besitz. Eine Allee in der ehemaligen "Siedlung Groß Machnow" (jetzt Gemarkung Rangsdorf) zwischen Kienitzer Straße und Groß Machnower Straße ist nach dem Rittmeister als Winterfeldallee benannt. Hermann von Schierstädt war einer der reichsten Grundbesitzer im damaligen Kreis Teltow. 1890 ließ er auf dem Gelände südlich des Südringcenters eine Ziegelei einrichten. Der Nymphensee, heute auf der Gemarkung Rangsdorf ist ein Relikt des Tonabbaus. Ein weiteres wirtschaftliches Standbein war die Brennerei, die anscheinend einen guten Gewinn brachte. Nach dem Tod der Mutter verwalteten (und nutzten) die Kinder des Hermann und der Alice v. Schierstedt den Besitz als Erbengemeinschaft bis 1945.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gut zunächst den sowjetischen Streitkräften unterstellt und Versorgungsgut. Gutshaus und Nebengebäude wurden zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt, der Park für den Gemüse und Kartoffelanbau und die Haltung von Schweinen und Kleinvieh. Im Jahr 1950 wurde das Gut verstaatlicht und es entstand das Volkseigene Gut. Das Gutshaus wurde vom VEB für Kultur- und Unterrichtszwecke. Im Keller entstand die Kantine. 1975 wurde das Gutshaus von der LPG übernommen. Die Kante im Erdgeschoss wurde nun als Kantine für die Beschäftigten der LPG weitergeführt. Im selben Jahr wurde das Gebäude saniert. In den späten 1980er Jahren entstand im Gebäude ein Café und das Standesamt eingerichtet. Im Dachgeschoss wurden Fremdenzimmer und eine Hochzeitssuite geschaffen. Bereits Ende der 1990er Jahre musste das Café schließen und das Gebäude stand seither leer. Seit 2006 wurden die Gebäude des Gutes sukzessive saniert und die Grundschule Rangsdorf darin untergebracht. 2010 wurde mit der Renovierung des Gutshauses begonnen. Angedacht ist, hier wieder eine Außenstelle des Standesamtes Rangsdorf, die Bibliothek Groß Machnow und weitere Kultureinrichtungen der Gemeinde unter zu bringen.



Text: Wikipedia

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